Mülheim. Im Tierheim an der Horbeckstraße würden die Hundezwinger nicht mehr der Tierschutzverordnung entsprechen - die Mülheimer Bürgerinitiativen fordern eine schnelle Sanierung. Laut Schätzungen müsste etwa eine halbe Million Euro investiert werden.

Die Mülheimer Bürgerinitiativen (MBI) fordern, die Sanierung des Tierheimes an der Horbeckstraße mit hoher Priorität in die Liste der Bauarbeiten aufzunehmen. „Nicht nur der Personalbereich, sondern auch die Tiergehege sind in einem für Mensch und Tier unzumutbaren Zustand“, kritisieren die MBI nach einer Besichtigung der Anlage. Die Zwingerhaltung entspreche sogar nicht mehr der Tierschutzverordnung des Landes. In der Sitzung des Immobilienausschusses am kommenden Montag soll die Sanierung auf die Tagesordnung gesetzt werden.

Auch die SPD spricht von einem baulichen Zustand, der „optimierungsbedürftig“ sei. Die Zwinger für Hunde sind viel zu klein, am Katzenhaus fault das Holz, die Personalräume befinden sich ebenfalls in einem schlechten Zustand, berichtet der Tierschutzverein. Die Probleme sind der städtischen Amtstierärztin bekannt. Sie hat bereits vor einem Jahr auf die Mängel hingewiesen. Damals diskutierte die Politik im Rahmen der Sparmaßnahmen gerade über eine mögliche Privatisierung des Tierheimes, um Kosten zu senken.

Tierschutzverein wäre bereit sich an den Kosten zu beteiligen

Nach Schätzungen müsste etwa eine halbe Million Euro in bauliche Modernisierungen investiert werden. Der Tierschutzverein wäre bereit, sich mit rund 250 000 Euro an den Kosten zu beteiligen, wie Janine Krister-Kühr vom Vorstand sagt. Für den Verein mit 300 Mitgliedern in Mülheim wäre das ein Kraftakt, der ohne außergewöhnliche Spenden und Erbschaften nicht möglich wäre. Überhaupt sind die Tierheime in den Kommunen zunehmend auf größere Spenden angewiesen, um den Betrieb aufrecht zu erhalten.

Bereits am morgigen Donnerstag wird das Thema im Hauptausschuss behandelt: Was muss in das Tierheim investiert werden, um die gesetzlichen Auflagen zu erfülle?, will die SPD genau wissen und bringt noch einmal eine interkommunale Zusammenarbeit ins Gespräch. Derzeit nutzt auch die Stadt Oberhausen, die kein eigenes Tierheim hat, für Fundtiere das Mülheimer Haus.