Mülheim. Die neue Sportart verbindet Fitnessübungen mit Elementen lateinamerikanischer Tänze.
In Mülheim wie in ganz Deutschland gibt es einen neuen Trend: Zumba. Das ist eine neue Sportart aus Lateinamerika, die ein klassisches Workout mit Elementen des Salsa, Samba, Flamenco, Merengue und anderen lateinamerikanischen Tänzen verbindet. Besonders Frauen hört man inzwischen regelmäßig von „Zumba“ schwärmen. Sie erzählen, wie erfolgreich sie damit abnehmen und wie viel Spaß eine solche Stunde bereitet.
Auch in Mülheim ist der Fitnesstrend angekommen. Neben Angeboten des Mülheimer Sportbundes und der Altstadttanzschule ist der – nach eigenen Angaben – größte Anbieter von Zumba-Kursen in der Umgebung die Tanzschule Ritter. „Die lateinamerikanische Musik zieht an“, erzählt Inhaber Thorsten Ritter. Wer diese Musik möge, der finde schnell Gefallen am Zumba, besonders weil sie viele an Urlaub erinnere.
Dass die Musik für Zumba ganz wichtig ist, betont der Tanzlehrer immer wieder. Man müsse Zumba ganz deutlich von Aerobic abgrenzen. Zumba sei Tanz, also Musikumsetzung in Bewegung. In der Tanzschule Ritter werde er deshalb nur von ausgebildeten Tanzlehrern und Profi-Tänzern unterrichtet.
"Das ist für jeden geeignet"
Das muss allerdings nicht so sein. Denn Zumba-„Instructor“ – wie es heißt – kann jeder werden. Dazu nötig ist nur ein zweitägiger Workshop. „Jede Hausfrau kann das werden, wie beim Aerobic“, sagt Ritter. „Aber das kann keiner erlernen in so kurzer Zeit.“ Besonders schlimm findet er, wenn ein Aerobic-Trainer Zumba unterrichtet, indem er weiter Aerobic macht, aber dazu Zumba-Musik spielt. Mit richtigem Zumba habe das nichts zu tun.
Trotzdem empfiehlt Thorsten Ritter diese Bewegungsart begeistert weiter. „Das ist für jeden geeignet.“ 200 Teilnehmer hat er inzwischen in seinen Kursen, die pro Einheit 60 Minuten dauern. Wer es langsam angehen lassen will, für den gibt es „Zumba Gold“-Kurse. „Die sind nicht ganz so schnell.“ Doch da beim Zumba jeder die Intensität des Trainings selbst bestimmen könne, gebe es auch sonst keine Einschränkungen. „Wer merkt, dass es zu viel wird, macht weniger, aber ohne aufzuhören.“ Auch für Menschen die Abnehmen möchten kann er es empfehlen. Bei Zumba bleibe man im aeroben Bereich (dabei werden Kohlenhydrate und Fette verbrannt, wozu der Körper Sauerstoff verbraucht). Das bedeute auch: nach dem Training sei man nicht außer Atem. „Dass Zumba fürs Abnehmen super ist, kann ich sogar von mir selber sagen“, so Ritter.
"Kernziele des Gesundheitssports fehlen"
Und trotzdem fehlt dem neuen Fitnesstrend noch, was einem seiner Vorgänger, dem Yoga, gelungen ist: die Rückendeckung der Krankenkassen. „Auf Bundesebene wurde entschieden, dass Zumba-Kurse nicht bezuschusst werden“, erklärt Bärbel Brünger, Pressesprecherin vom Verband der Ersatzkassen in Nordrhein-Westfalen. Das liege zum einen daran, dass beim Zumba der „Bezug auf die Kernziele des Gesundheitssports“ fehlten, wie es sie zum Beispiel bei Rückenschulungen gibt. Dort lerne ein Teilnehmer, wie er seinen Rücken selbst trainieren könne. Außerdem fehlt den Krankenkassen der Nachweis, dass nachhaltig Erfolge erzielt werden. „Dies haben die Menschen, die Zumba anbieten, bisher nicht vorzeigen können“, so Brünger. Doch sie ergänzt: „Sich zu bewegen ist immer gut.“
Auch wenn die Krankenkassen den Zumba-Kurs nicht bezuschussen, kann er sich also lohnen und Spaß machen.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.