Mülheim. . Gut Ding will Weile haben, so muss wohl das Motto am Mittwoch lauten: Denn am 21. März streiken wiederholt die Angestellten der städtischen Betriebe, um ihren Forderungen nach 6,5 Prozent mehr Lohn Nachdruck zu verleihen. Dringende Behördengänge wie etwa zum Bürgeramt sollte man deshalb besser schon am Dienstag oder am Donnerstag erledigen.

Gut Ding will Weile haben, so muss wohl das Motto am Mittwoch lauten: Denn am 21. März streiken wiederholt die Angestellten der städtischen Betriebe, um ihren Forderungen nach 6,5 Prozent mehr Lohn Nachdruck zu verleihen. Dringende Behördengänge wie etwa zum Bürgeramt sollte man deshalb besser schon am Dienstag oder am Donnerstag erledigen.

Kein Bus und keine Bahn der Mülheimer Verkehrsgesellschaft wird am 21. März fahren, kein Buch im Medienhaus sowie in den Stadtteilbibliotheken Heißen, Styrum entliehen werden.

Und doch gibt es nicht wenige Ausnahmen: Der Rücksortierer im Medienhaus und die Schul- und Stadtteilbibliothek in Speldorf sind zu den üblichen Zeiten geöffnet. Das Callcenter ist unter 455-4141 zu erreichen.

Ausnahmen ebenso bei der Müllabfuhr: Zwar werden Bio- und Restmüll nicht am Mittwoch, sondern erst am Donnerstag abgeholt. Bei vollen Tonnen dürfen Säcke zum Abholen dazu gestellt werden. Tonnen, die am Donnerstag nicht geleert werden, werden am Freitag abgeholt. Die Gelbe und Blaue Tonne werden am Mittwoch geleert, ebenso will die MEG an diesem Tag den Sperrmüll abholen.

Notbetreuung in Kitas

2500 Stadtangestellte sind in Mülheim zum Streik aufgerufen, die Stadt versucht die Auswirkungen abzufedern: „Es gibt wieder einen Notfallplan für Kindergärten“, kündigt Stadtsprecher Volker Wiebels an: „Jedes Kind, das betreut werden muss, wird es auch.“ Die meisten, 24 von 39 Kitas, bieten eine eigene Notbetreuung an, bis auf zwei Kitas (Drachenhöhle und Hummelwiese) werden die anderen dort versorgt.

Doch das Angebot der Stadt für den Bürger sehen die Gewerkschafter mit kritischem Blick: „Einen echten ,Notplan’ gibt es nur mit den Gewerkschaften“, sagt Henrike Greven, Verdi-Geschäftsführerin in Mülheim und Oberhausen, und der „ist mit der Kommune nicht vereinbart worden“. Greven kritisiert, die „Notfälle“ würden von Angestellten betreut, „die unserem Streikaufruf nicht gefolgt sind“.

Von „Streikbrechern“ ist bei Verdi dennoch nicht die Rede, das Bild von geschlossenen Reihen unter den Angestellten ist wichtig. Denn Kommune und Bund mauern. Zunächst gibt es 2,1 Prozent mehr Lohn, nach einem Jahr soll noch einmal 1,2 Prozent aufgesattelt werden. So rechnet der Arbeitgeber sein Angebot unterm Strich auf 3,3 Prozent hoch. Zusätzlich will die Kommune zwei Mal je 200 Euro an die Angestellten zahlen.

Angestellte fordern Gerechtigkeit

„Das Angebot gleicht nicht einmal die Inflation aus“, kontert Greven. Der Rückstand zu den Löhnen der Privatwirtschaft betrage sogar 8 Prozent. Verzicht ist also nicht in Sicht. „Es ist den Angestellten ernst, es geht um Gerechtigkeit“, sagt die Gewerkschafterin.

Das käme auch beim Bürger so an, wer sich über die Unannehmlichkeiten des Streiks ärgere, so Greven, solle sich an die „richtige Stelle wenden: die Kommune“. Der Bürger wird sich auf weitere Streiks einrichten müssen, wenn die Verhandlungen am 28. und 29. März ergebnislos enden.

  • Kita Eigensinn und Papilio werden an der Barbarastraße 30a betreut, Birkenhof an der Blücherstraße 75, Regenbogenland und Zauberhöhle: Howadtstraße 10, Albertstraße: Kaiser-Wilhelm-Straße 29, Wirbelwind und Rappelkiste: Kampchenstraße 75, Sausewind: Mühlenstraße 84, Pfiffikus: Neptunweg 11, Zauberwald: Otto-Hahn-Straße 61 sowie Panama und Spatzennest: Sellerbeckstraße 42.