Mülheim.

Sie haben sich in Stellung gebracht: Auf dem Kurt-Schumacher-Platz vor dem Forum startete das Bündnis für Bildung am Samstag seine Kampagne zum Bürgerentscheid. Die Gemeinschaftshauptschule an der Bruchstraße muss erhalten bleiben – dafür trommeln die Demonstranten.

Unter Pavillons sind sie zusammengerückt und wärmen sich an Kaffeebechern. Es ist kühl und der Nachmittag noch lang. Menschen ansprechen, Flyer verteilen und Überzeugungsarbeit auf der Straße leisten – das wollen sie bis zur Abstimmung am 22. April nun jeden Samstag tun.

Zusammengerückt sind Schüler und Lehrer auch im weiteren Sinne. „Unsere Schule ist wie eine Familie“, sagt die 16-jährige Nina Pathe, die in die neunte Klasse geht. „Man kann uns nicht einfach auseinanderreißen.“ Fast alle hier tragen Shirts mit der Aufschrift: „Wir halten an unserer Schule fest.“

Die bekannten Mitstreiter sind auch da: Neben Bündnis-Sprecher Richard Grohsmann und Pfarrer Helmut Kämpgen zeigt auch Rainer Fiddecke, ehemaliger Hauptschul-Leiter, Flagge. „Wir bekommen viel Zuspruch, aber trotzdem ist es ein Kampf wie David gegen Goliath“, meint Schulleiterin Gabriele Klar im Hinblick auf die zur Verfügung stehende Wahlkampfmittel, die sich allein aus Spenden finanzieren. Bis zum Sonntag der Wahrheit heißt es fleißig Plakate kleben.

"Soll die weiterführende Schule in Mülheim Eppinghofen auf Dauer erhalten bleiben?"

Der Bürgerentscheid fragt: „Soll die weiterführende Schule (GHS an der Bruchstraße) in Mülheim Eppinghofen auf Dauer erhalten bleiben?“ Von den rund 134.000 wahlberechtigten Mülheimern müssten zehn Prozent „Ja“ sagen, also 13.400. Dann wären die Aktivisten erfolgreich.

Aber: Außerhalb von Eppinghofen scheint das Thema bei vielen Mülheimern nur schwach angekommen zu sein, wie eine Straßenumfrage der WAZ zeigt. „Damit habe ich mich noch nicht näher beschäftigt“, lautet der Tenor.

Entscheidungshilfe kommt in Kürze auch von Seiten der Verwaltung: Zum Bürgerentscheid muss die Stadt rund 1,5 Millionen Blatt Papier drucken. Jeder stimmberechtigte Haushalt soll bis Ende dieses Monats per Post eine Info ins Haus bekommen, in der beide Positionen für den Erhalt oder die Aufgabe der Schule dargelegt werden.