Mülheim.

Im „Darmkrebsmonat März“ finden auch in Mülheim Informationsveranstaltungen rund um das Thema Behandlung und Vorbeugung statt. Heute, am 3. März, geht es beim „Treff um 11“ im Ev. Krankenhaus von 11 bis 13 Uhr um moderne Behandlungsmethoden.

Früh genug erkannt, ist diese Erkrankung gut heilbar, betont die Deutsche Krebshilfe, die den Stuhl-Blut-Test für Männer und Frauen ab 50 und die Darmspiegelung ab dem 55. Lebensjahr für eine Darmkrebs-Früherkennung als sinnvoll ansieht. Vorsorge ist auch das Thema, über das der niedergelassene Gastroenterologe Dr. Dirk Tittgen am Mittwoch, 7. März, um 18 Uhr in der Ev. Familienbildungsstätte referieren wird (Stadtmitte, Scharpenberg 1b). Tittgen ist Sprecher des DOC-NET Mülheim, einem Zusammenschluss der niedergelassenen Haus- und Fachärzte, die regelmäßig Patientengespräche mit anschließender Fragerunde veranstalten.

"Darmkrebs – man kann nicht oft genug darüber sprechen"

„Darmkrebs – man kann nicht oft genug darüber sprechen“ lautet das Thema am kommenden Mittwoch. Dr. Tittgen spricht in seiner täglichen Praxis oft genug darüber, denn eine Darmspiegelung ist nicht so populär: Nur 20 % der Frauen und sogar nur 18 % der Männer nutzen die Möglichkeit der Koloskopie, mit der ein Arzt Tumore schon in einem sehr frühen Stadium erkennen und unschädlich machen kann. Frauen seien da unbefangener, sie kennen Untersuchungen des Unterleibs von der Frauenärztin. „Für die Männer ist das aber Neuland, die trauen sich oft nicht.“ Dabei, erklärt Tittgen, seien gerade die Männer gefährdeter, „schon vor dem 55. Lebensjahr Darmpolypen zu entwickeln.“ Ein erhöhtes Risiko für eine Erkrankung haben Menschen, die bei Darmkrebs familiär vorbelastet sind.

Die Darmspiegelung sei, betont der erfahrene Mediziner, eine sehr sichere Untersuchungsmethode, die auch nicht jeder Arzt durchführen dürfe: Man muss Erfahrung damit haben und dies auch dokumentieren. „Die Zulassung wird jährlich von der Kassenärztlichen Vereinigung überprüft“, erklärt er.

Eine der häufigsten Krebserkrankungen

Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen: Pro Jahr erkranken hierzulande rund 70 000 Menschen neu an Darmkrebs, 27 000 Menschen sterben jährlich daran. Diese Zahlen zeigen, wie wichtig eine Früherkennung ist. Und die Vorbeugung, durch eine gesunde Ernährung – ballaststoffreiche Kost, wenig rotes Fleisch – sowie körperliche Bewegung.

„Rauchen und hoher Alkoholkonsum sind Faktoren, die das Entstehen von Darmkrebs begünstigen können“, erklärt Dirk Tittgen, der auch über die ambulante Nachsorge von Patienten sprechen wird, die eine Darmkrebsbehandlung hinter sich haben. Wichtig sei hierbei besonders die Pflege des Tumor-Nachsorge-Passes, der Patienten im Krankenhaus ausgehändigt werde. „Manche Untersuchung kann man den Patienten ersparen, wenn man diesen Pass auf das individuelle Karzinomrisiko des Patienten herunter bricht“, betont der Gastroenterologe. Leider kämen immer noch etliche Patienten ohne den wichtigen Pass in seine Praxis.