Oberhausen. .

Die Zahl der Darmkrebserkrankungen in Deutschland ist erschreckend hoch. Jeder zwanzigste Bundesbürger erkrankt an diesem oft tödlichen Krebs. Es trifft Frauen wie Männer. In unseren Breitengraden ist das Thema „rund um unseren Darm“ auch heute noch ein „Tabuthema“ und mit falscher Scham belegt. Erst bei starken Beschwerden und Schmerzen lassen sich die meisten untersuchen.

Doch dann ist es oft schon zu spät. „Deswegen sind Vorsorgeuntersuchungen das A und O als präventive Maßnahmen gegen eine Erkrankung“, sagt Dr. Klaus Becker, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am St. Clemens Hospitale Sterkrade. „Nur bei einem rechtzeitigen Blick in den Darm kann Krebs vermieden oder frühzeitig behandelt werden.

Polypen oft erst gutartig

Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Krebsarten entsteht der Darmkrebs meist durch gutartige Polypen, die sich im Bereich der Darmschleimhaut ansiedeln.“ Wie das Wort „gutartig“ schon erklärt, sind diese Polypen vorerst keine Gefahr für den menschlichen Körper. „Doch Achtung“, warnt der Mediziner, „werden diese Schleimhautwucherungen nicht abgetragen, könnten sich aus ihnen bösartige Geschwulste entwickeln - dann spricht man von Krebs.“ Und diesen zu heilen, sei weitaus schwieriger. „Dabei ist solch eine Vorsorgeuntersuchung, die sogenannte Coloskopie, schmerzlos.“ Zudem werden die Kosten für die Untersuchung ab dem 55. Lebensjahr meist von den Krankenkassen getragen.

Bereits seit acht Jahren ist die Abteilung der Inneren Medizin des St. Clemens Hospitale als führendes Institut für Darmkrebsfälle im gesamten Ruhrgebiet bekannt. Jährlich werden dort über 1000 Patienten behandelt und 200 bis 250 weitere bei Vorsorgeuntersuchungen auf mögliche Erkrankungen geprüft. „Statistisch gesehen hat jeder vierte Mensch im Alter ab 55 Jahren Polypen in seinem Darm, ohne es zu wissen. Jeder Hundertste sogar Darmkrebs. Durch die moderne Technik ist uns die Möglichkeit gegeben worden, die Krankheit vor ihrem Ausbruch oder eben frühzeitig zu erkennen“, sagt der Dr. Klaus Becker. Während der circa einstündigen Untersuchung, die unter Betäubung stattfindet, sei es sogar möglich, Polypen sofort zu entfernen. „Dies ist vollkommen ungefährlich und verkürzt den Aufenthalt des Patienten im Krankenhaus.“