Mülheim.

Im Mikrofon-Duell siegte Prinz Björn gegen Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld und holte so für die Mülheimer Narren den Schlüssel zum Rathaus.

Eine Katze huscht eilig durch den Nieselregen, drängt sich durch die Menschenmenge auf dem Synagogenplatz – sie ist wohl wasserscheu. Pirat und Cowboy sprinten ebenso schnell hinterher – liegt wohl doch am Wetter. „Es gibt kein Bier auf Hawaii“, intoniert Sänger Thomas Straßmann auf der Bühne: „Es gibt kein Bier, drum fahr ich nicht nach Hawaii, drum bleib ich hier.“ Währenddessen hat die Katze ihr Ziel erreicht: den Bierwagen! Wie sang Paul Kuhn einst? „Nur vom Hula-Hula geht der Durst nicht weg“? Recht hat er, und so ließen sich schätzungsweise 200 Jecken beim Möhnensturm auf dem Synagogenplatz die Stimmung nicht verhageln.

Mikrofon-Duell um den Rathaus-Schlüssel

Wo man doch gerade überall einen neuen Gesangsstar sucht, da lassen sich auch die Mülheimer Jecken nicht lumpen und fordern zum Mikrofon-Duell um den Rathaus-Schlüssel auf. Es treten an: Prinz Björn und OB Dagmar Mühlenfeld. Abwechselnd trällern, oder grölen sie – wobei letzteres eher auf den Prinzen zutrifft – „Schenk mir dein Herz“, „Die Hände zum Himmel“ und „Schatzi, schenk’ mir ein Foto“. Seine Majestät legt dabei Entertainer-Qualitäten an den Tag, während die OB meist von der Musik übertönt wird. Ob da jemand am Regler gedreht hat? „Sie reden ja auch mehr im Rat“, tröstet Möhnenbeauftragte Elli Schott die OB.

Altweiber in Mülheim

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Die kompetente Jury unter der Leitung von Prinzessin Kristina kürt schließlich – wie könnte es anders sein – Seine Majestät zum Sieger und Mühlenfeld muss den Schlüssel für das Rathaus rausrücken. Aber nicht ohne darauf hinzuweisen, dass sie diesen passend zum Amtssitz frisch lackiert habe. Und so gibt es von Schott für den Prinzen den Tipp: „Geh vernünftig mit den Klamotten um, Junge. Das Rathaus ist renoviert.“ Wenn die Narren schon nicht drinnen feiern dürfen, so haben sie wenigstens den Schlüssel.

Nummerngirl für alle Fälle

Als wäre die Gesangsniederlage nicht genug, gibt es für die erste Frau der Stadt noch eine Strafe. Im Funkenmariechen-Kostüm steht Mühlenfeld schließlich auf der Bühne und heimst einen Zweit-Job ein: „Als Ersatztänzerin bei allen Veranstaltungen, bei denen jemand ausfällt“, erklärt Schott.

Mitgehangen, mitgefangen: Das gilt auch für Bürgermeister: „Wir haben das Funkenmariechen-Kostüm so passend gemacht, falls die Frau Oberbürgermeister mal ausfällt, kann die Frau aus der Beek einspringen“, versichert Schott. Markus Püll wird unterdessen mit grüner Federboa und -hütchen dekoriert und muss nun als „Nummerngirl für alle Fälle“ aushelfen . . .