Mülheim. .

Die Planungen für den Hochschulbau an der Duisburger Straße in Broich gehen ohne Probleme voran. Weiter geht der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW davon aus, im Juli oder August damit zu beginnen, das wuchtige Investitionsprojekt des Landes sichtbar werden zu lassen.

Hermann-Josef Peters, stellvertretender Leiter der zuständigen BLB-Niederlassung in Münster, betont, nun mal Westfale und deshalb qua Herkunft nicht so euphorisch wie ein Rheinländer zu sein, wenn er sagt: „Wir liegen recht gut im Zeitplan.“ Recht gut – andere hätten wohl das Prädikat „sehr gut“ gewählt.

Die bis ins Detail überarbeitete Entwurfsvorlage für die Bebauung des 43.000 m2 großen ehemaligen Bahngeländes neben der neuen Hauptfeuerwache ist mittlerweile nach Düsseldorf übermittelt. Dort prüfen die NRW-Ministerien für Wissenschaft, Bauen und Finanzen die Unterlagen. Peters geht davon aus, dass das Land „spätestens im März“ wohlwollend nickt. Danach hat der Verwaltungsrat des BLB das Wort, bevor das Baugenehmigungsverfahren bei der Bezirksregierung anläuft. Peters rechnet damit, dass die Aufsichtsbehörde in drei Monaten durch ist mit dem Verfahren, schließlich habe man mit ihr „viel vorbesprochen“.

Sechsgeschossige Bibliothek

Am städtebaulichen Entwurf, den das Planer-Konsortium mit dem Düsseldorfer Büro Hentrich-Petschnigg & Partner (HPP) an der Spitze im März 2011 präsentiert hat, soll sich laut Peters wesentlich nichts geändert haben. Lediglich an einem Gebäude, in dem Labortrakte untergebracht sein sollen, habe man jeder der zwei Etagen 50 Zentimeter Geschosshöhe zurechnen müssen. Man bleibe damit aber im Rahmen der Vorgaben aus dem Bebauungsplan.

So soll der zentrale Bereich mit Hörsaalgebäude, sechsgeschossiger Bibliothek (höchstes Gebäude am Campus) und Mensa mit viel Grün, Wasserspielen und Bänken ausdrücklich offen sein für alle Bürger. Ringsum sind vier Institutsgebäude angeordnet, in Terrassenform mit bis zu fünf Geschossen und Innenhöfen konzipiert. Es gibt Platz für zwei Erweiterungsbauten und die Aufstockung des im hinteren Bereich geplanten Parkhauses.

Zero-Emission-Standard

Wie berichtet, wird sich der Wunsch von Hochschulrektor Prof. Eberhard Menzel, einen Campus nach Zero-Emission-Standard („null Emissionen“) in Broich entstehen zu lassen, nicht verwirklichen lassen. Das Investitionsprojekt ist mit 100 Mio Euro gedeckelt. Und doch, so Peters, werde es eine klimafreundliche FH werden. Die Medl werde Fernwärme liefern, die Hochschule könne später noch darüber entscheiden, ob sie zusätzlich Ökostrom aus dem benachbarten Blockheizkraftwerk der Medl beziehe. Komme es so, werde die Hochschule jährlich 750 Tonnen CO2 einsparen.

Im August 2014 soll der Hochschulbau stehen. Dann liegt es an der Hochschulleitung, wie schnell die einzelnen Institute ihre neuen Räume beziehen. Ob alle Studenten und Professoren schon zum Start des Wintersemesters 2014/15 am neuen Standort lernen können, vermag Rektor Menzel noch nicht zu versprechen – zu viele technische Gerätschaften müssen erst dienstbereit sein. Auf jeden Fall werde man in Broich „in einer möglichst großen Anzahl“ ins Wintersemester starten.