Mülheim. .

Beim dritten Versuch setzt sich der Motor endlich in Bewegung. Eine Woche Arbeit hat sich für die Schüler der Karl-Ziegler-Schule also gelohnt. In der letzten Schulwoche haben sie in der Mülheimer Fachhochschule im Rahmen der Junior-Ingenieurs-Akademie eigenständig eine Steuerungsplatine für einen Elektromotor gebaut.

Damit brachten die 14 Schüler und die eine Schülerin ein dreijähriges Projekt zum Abschluss. Angefangen haben sie mit dem Bau des Motors zusammen mit Siemens. Theoretisch ging es an der Fachhochschule Gelsenkirchen weiter. Danach schlief das Projekt erst mal wieder ein.

Lückenschluss zwischen Schule und Hochschule

Im April hat sich die Fachhochschule Ruhr-West dazugeschaltet und das Projekt wurde wieder aufgenommen. Professor Jörg Himmel von der FH sieht in der Kooperation den Lückenschluss zwischen Schule und Hochschule: „Durch die praktische Tätigkeit versuchen wir die Jugendlichen für die Ingenieursberufe zu begeistern. Und wir wollen mit dem Mythos aufräumen, dass man für diese Studiengänge unbedingt ein Mathe-Ass sein muss. Eine durchschnittliche Begabung reicht aus – technische Begeisterung ist viel wichtiger.“

Diese Begeisterung haben Alexander und Kai. „Mathe kann ich allerdings wirklich nicht so gut“, sagt Kai und lacht. In der achten Klasse entschieden die beiden sich für den Technik-Kurs an der Karl-Ziegler-Schule. Dadurch kamen sie in die Junior-Ingenieurs-Akademie. Anstatt gemütlich auf die Zeugnisse zu warten, mussten die Teilnehmer in der letzten Schulwoche noch mal richtig ran. „Wir haben sehr intensiv gearbeitet – das war auch schon mal anstrengender“, sagt Alexander. Die Elftklässler planen nach dem Abitur ein Ingenieursstudium. Mitschülerin Kristina war das einzige Mädchen in der Männerunde. „Kein Problem“, sagt sie. Das Projekt bestätigte sie ebenfalls in ihrem Berufswunsch: „Ich will Maschinenbau studieren. Durch die Praxis bekommt man da einen guten Einblick.“