Mülheim. . Rund um die Hochschule Ruhr West gibt es noch eine Menge Gesprächsbedarf. Das zeigte sich erneut am Sonntag im Foyer der Stadthalle. Die OB hatte alle Interessierten eingeladen.
Der Wissensdurst, besonders vereinzelter hartnäckiger Anwohner in Broich und Speldorf, ist in Bezug auf Details rund um die künftige Ansiedlung der Hochschule Ruhr West (HRW) eindeutig noch nicht gestillt. Das zeigte sich beim zweiten Sonntagsgespräch zum Thema, zu dem Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld (SPD) ins Foyer der Stadthalle geladen hatte.
Spannende Diskussion
Um eines vorwegzunehmen: Die Diskussion nach den Vorträgen von Hochschulpräsident Prof. Eberhard Menzel und Planungsdezernentin Helga Sander war spannender als die Präsentationen. Anwohner und Vertreter der Bürgervereine aus den Anrainer-Stadtteilen waren schon deutlich weiter, als die Verantwortlichen es sich für den gestrigen Termin gedacht hatten.
Da half auch ein „Wir sprechen doch über die Hochschule hier!“ nicht, diese zum Teil weit ins Details führenden Fragen nach der Verkehrsführung, dem Schutz der Anwohnerstraßen, der Bewirtschaftung entstehender Stellflächen oder der Anbindung Speldorfs abzuwürgen. Vermittelnd griff OB Mühlenfeld ein und bat, diese Fragen angesichts der laufenden Planungen hinten anzustellen. Eine Garantie, dass die Sonntagsgespräche zur HRW fortgesetzt werden, mochte sie aber nicht geben.
Dreistöckige Containerpavillons zum Übergang
Fest steht jedoch, dass die HRW bis zur Fertigstellung des neuen Standortes laut Menzel ein Interimsgelände zwischen Dümptener Straße und Neustadtstraße bezieht. Dieses gehört der Salzgitter Mannesmann. „Wir brauchen nicht sofort die gesamte Fläche“, sagte er. Dreistöckige Containerpavillons sowie Hörsäle sollen errichtet werden und 1000 bis 1200 Studierenden Platz geben.
Der erste Bauabschnitt hierfür soll Ende des Jahres abgeschlossen sein. Etwa 10 Millionen Euro koste das Provisorium die HRW schätzungsweise. Angenehmer klang da eines andere Zahl: Pro Professor stehen 60.000 Euro eingeworbene Drittmittel zu Buche.
Änderungen am Architektenentwurf
Planungsdezernentin Helga Sander erläuterte die Verkehrsanbindung, etwa durch den RVR-Radweg der ehemaligen Trasse der Rheinischen Bahn. Ebenso erklärte sie Änderungen am Entwurf von HPP & Astoc: Das Forum nahe Hörsaalzentrum und Bibliothek hin zum Stadtteil Broich bleibt erhalten, die Ziegelfarbe werde heller, um sich von der Feuerwache abzusetzen. Über deren Rampe soll auch die Zufahrt zum 750-Stellplätze-Parkhaus der FH geschehen – zumindest, bis die Anbindung über die Xantener Straße erfolgt. Auch die Geschossanzahl der einzelnen Gebäude variiert, in den Eingangsbereichen sollen sie fünfstöckig werden: „Das Architektenbüro hat mehr mit Höhen gespielt, das gefällt uns sehr gut“, so Sander.
Die Fassaden sollen durch breitere Fensterbänder und balkonartige Öffnungen gelockert werden, die sich den Innenhöfen zuwenden. Der 400 Meter lange Campus-Abschnitt an der Duisburger Straße zwischen Haltestelle Königstraße und Einmündung Liebigstraße bekommt neben einem breitem Geh- und Radweg, auch noch Längstparkstreifen und zwei Seitenbahnsteige für die Tramlinie 901.
Bebauungsplan wird erneut ausgelegt
Wegen der beschriebenen Änderungen im Entwurf soll, so kündigte Planungsdezernentin Helga Sander an, der Bebauungsplan ein zweites Mal öffentlich ausgelegt
werden. Den genauen Termin hierfür konnte sie allerdings am Sonntag noch nicht
nennen.