Mülheim. . Am Mülheimer Auberg fand ein Mountainbiker die gestohlene Bronzestatue “Bogenschütze“ des Künstlers Hermann Lickfeld. Der ehrliche Finder erhielt 1000 Euro Belohnung. Gerhard Ribbock vom Kunstmuseum sprach von einem “schrecklichen Anlass“.

Eigentlich wollte Ingo Korten nur eine Tour mit dem Mountainbike machen. „Es war ein Freitagabend“, erinnert sich der 38-Jährige. „Ich fuhr zusammen mit einem Freund auf einem Waldweg am Auberg.“ In dem Waldstück zwischen Essen und Mülheim entdeckten die Radler am Wegesrand einen großen Gegenstand aus Metall. Ingo Korten meldete den Fund bei der Polizei, ohne zu wissen, was er da eigentlich entdeckt hatte – das gestohlene Kunstwerk „Bogenschütze“. Nun bekam der Finder eine Belohnung überreicht.

Finder steht im Rampenlicht

Die Geschichte seines Fundes muss Ingo Korten gleich mehrmals erzählen. Schließlich steht der Finder heute im Rampenlicht der lokalen Medien. Für die Übergabe des Belohnungsschecks hat die Stadt ins Kunstmuseum geladen. „Aus einem schrecklichen Anlass, der aber heute glücklich beendet werden kann“, sagt Gerhard Ribbrock, stellvertretender Leiter des Kunstmuseums. Metalldiebe entwendeten die tonnenschwere Bronzestatue des Künstlers Hermann Lickfeld im Frühjahr aus dem Luisental. Nun ist die Stadt froh, den „Schützen“ wieder zu haben.

Dabei war es für Ingo Korten zunächst „nicht ersichtlich, dass es sich um Kunst handelt – es hätte auch Schrott sein können.“ Er machte Fotos mit seinem Handy und schickte sie tags darauf per Mail an die Polizei. Diese reagierte sofort: „Ich habe einen Motorradpolizisten dann zur Stelle im Wald geführt.“ Alles ging sehr schnell, denn: „Eine Stunde später musste ich meinen Urlaubsflieger bekommen.“

Bogenschütze wird restauriert

Den Scheck in Höhe von 1000 Euro bekommt Ingo Korten von der Provinzial Versicherung überreicht. „Uns als Stadt ist es verboten, eine Belohnung auszureichen, daher sind wir dankbar, dass die Versicherung dies als Partner übernimmt“, erklärt Kulturdezernent Peter Vermeulen. „Von dem Geld werde ich mir wohl ein Navigationsgerät für mein Fahrrad kaufen“, verrät Ingo Korten.

Der Bogenschütze wird derweil weiter restauriert, schließlich soll die Skulptur wieder genauso aussehen, wie vor der Entführung. „Ein Bildhauer arbeitet fehlende Teile nach“, sagt Gerhard Ribbrock. „Dafür benötigt er allerdings detaillierte Fotos der rechten Gesichtshälfte.“ Sein Appell richtet sich daher an Bürger: „Wir sind dankbar für jedes Bild des Schützen, das wir zugeschickt bekommen. Und wollen die Öffentlichkeit motivieren, sich bei Auffälligkeiten an die Polizei oder das Museum zu wenden.“ Info: 0208 / 4554171.