Mülheim. . Vor einem Jahr wurde der Dschungelspielplatz Hoffmannsweg als dritttgrünster Spielplatz Deutschlands ausgezeichnet. Mittlerweile wird die Anlage jedoch gemieden. Der Grund: Umweltbelastungen durch angrenzende Schrottverarbeitungsbetriebe.
Vor gut fast genau einem Jahr wurde der Dschungelspielplatz Hoffmannsweg als der drittgrünste Spielplatz in Deutschland ausgezeichnet. Der Stadt, hieß es am Ende des Wettbewerbs, sei ein großer Wurf gelungen.
Doch heute stellen Anwohner der Anlage bedauernd fest: „Der Spielplatz ist tot.“ Horst Buchmüller, Sprecher einer Bürgerinitiative, die sich gegen die hohen Umweltbelastungen durch die angrenzenden Schrottverarbeitungsbetriebe wendet, sieht den Spielplatz quasi als Opfer der immer wieder festgestellten hohen Schadstoffbelastungen im Umfeld der Schredderanlagen.
Auch die jüngsten Messungen hatten zum Teil deutlich erhöhte Werte an Schwermetallen ausgewiesen. Seit Jahren suchen Betreiber der Anlagen, die Stadt und die Bezirksregierung eine Lösung für das Problem. Für die Anwohner steht fest: Der Spielplatz liegt bei den derzeitigen Umweltbedingungen an falscher Stelle. Es sei immer wieder zu beobachten, so Buchmüller, wie selbst bei schönstem Wetter der Spielplatz nicht genutzt werde. „Betrieb gibt es dort nur am Wochenende, wenn sich dort Jugendliche zum Trinken treffen.“
Sand wird regelmäßig erneuert
Die Stadt macht ganz andere Erfahrungen. Die preisgekrönte Spielanlage werde ganz normal genutzt, beim letzten Spielplatzfest Ende Juni sei dort sogar sehr großer Betrieb gewesen, so Stadtsprecher Volker Wiebels. Vor Errichtung der Anlage sei der Boden eingehend untersucht worden, dabei habe man keinerlei Bodenbelastungen festgestellt. Der städtische Amtsarzt betont, dass er keinerlei Risiko dort für spielende Kinder sehe, bei den Anwohnern, die ständig den Belastungen ausgesetzt sind, sei dies möglicherweise anders.
Der Sand des Spielplatzes wird regelmäßig einmal im Jahr wie überall erneuert, auch darin, so Wiebels, habe es keine Spuren von Schwermetallen gegeben. Eltern könnten ihre Kinder dort sorglos spielen lassen.