Mülheim. .

Der Vorsitzende des städtischen Umweltausschusses, Hubert Niehoff (Grüne) fordert in einem offenen Brief die Regierungspräsidentin in Düsseldorf auf, in der Angelegenheit „Schwermetallstäube rund um das Fallwerk Jost im Rhein-Ruhr-Hafen“ keinerlei weiteren Verzug aufkommen zu lassen.

„Wir unterstützen die Auffassung der Anwohner, dass die Jahrzehnte währenden Belastungen, denen sie ausgesetzt waren und sind, schleunigst ein Ende finden müssen“, so Niehoff.

Umgehendes Handeln sei geboten

Die Veröffentlichung neuer Messergebnisse zeigten erschreckend auf, dass umgehendes Handeln geboten sei. „Ein Nickelwert, der, obwohl die Schrottschere lange nicht in Betrieb war, die Grenzbelastung um das 36-fache überschreitet sowie deutlich zu hohe Blei- und Cadmium-Belastungen sprechen eine deutliche Sprache. Es ist nicht hinnehmbar, dass sowohl Kinder, die sich auf dem angrenzende Spielplatz aufhalten als auch Anwohner weiter belastet werden.“

Bevölkerung ist besorgt

Er erinnert daran, dass die Bezirksregierung selbst durch ihren zuständigen Dezernenten für Abfallwirtschaft im Dezember vergangenen Jahres „dringenden Handlungsbedarf“ sah. Zwar sei Nickel erst einmal nicht lungengängig, dies hatte auch der Leiter des Mülheimer Umweltamtes im Gespräch mit der WAZ betont – doch gebe es einen wissenschaftlichen Verdacht, „dass Nickel als Feinstaub-Komponente auch Krebs erzeugt“, weist Niehoff auf Widersprüche hin, die bisher nicht geklärt seien, aber in der Bevölkerung Sorgen auslösen.

Die Grünen und Politiker anderer Fraktionen hatten bereits gefordert, die Bearbeitung von Metallen in Hallen zu verlagern, dies wurde bisher als ökonomisch nicht machbar dargestellt. Auch der gefordert Maßnahmenkatalog zur deutlichen Reduzierung der Feinstäube blieb aus.

Anwohner warten seit Jahren

Erfreut nimmt daher der Vorsitzende jetzt zur Kenntnis, dass eine Sprecherin der Bezirksregierung im Gespräch mit der WAZ noch für diesen Sommer konkrete Maßnahmen ankündigt. Unter anderem soll es Verträge mit den Metall verarbeitenden Unternehmen im Hafen geben mit dem Ziel, die Schadstoffbelastung zügig zu reduzieren.

Die Anwohner warten seit Jahren darauf. Horst Buchmüller, ihr Sprecher: „Die Metallschere sowie der Lager- und Umschlagplatz für hochlegierten Edelstahlschrott gehören in eine geschlossene Halle, die permanent auf Staub, Erschütterungen und Lärm überwacht wird“, fordern die Anwohnern – und das auch nicht zum ersten Mal.