Über 100 Spielplätze gibt es derzeit in Mülheim; große und kleine, moderne und alte, schlichte und ausgefallene. Zu den letzteren gehört der vor einem Jahr eröffnete Spielplatz an der Hofackerstraße.

So ausgefallen und kreativ, dass die Stadt sich beim Wettbewerb „Grüne Spielplätze“ bewarb. Insgesamt 66 Spielplätze hatten sich bei der Aktion der „Stiftung Grüne Stadt“ beworben. Schon jetzt steht fest, der Spielplatz der direkt am Hafen liegt, gehört zu den fünf Finalisten. Den Sieger wird Staatssekretärin Julia Klöckner, stellvertretend für die Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner, jedoch erst am 17. September bei der Fachmesse Galabau in Nürnberg verkünden.

Das Besondere an der Hofackerstraße: bei der Konzeption wurde vor allem auf die Zusammenarbeit mit Kinder und Eltern gesetzt. Das Ergebnis war eindeutig. Ein „Dschungelspielplatz mit viel Sport“ sollte es werden. 100 000 Euro aus dem städtischen Haushalt standen für das Projekt zu Verfügung. Das Dschungel-Motto ist dabei allgegenwärtig auf der ehemaligen Brachfläche zwischen Hofacker- und Weseler Straße. Ganz leicht zu finden ist der kleine Dschungel direkt am Industriegebiet des Hafens jedoch nicht. „Einfach beim Papagei rechts rein“, lautete der Hinweis für die bessere Orientierung. Einmal am Papagei vorbei, findet der Besucher auch die Schlange, den Leoparden oder den Affen. Gefährlich wird es für die Kinder jedoch nicht.

Immerhin sind alle Tiere nur aus Holz und bei der Umsetzung der Spielgeräte wurde auf höchste Sicherheit geachtet, Sicherheit ist für Kinder hier jedoch keineswegs gleichbedeutend mit Langeweile.

Ob Sandkasten, Seilbahn, riesige Netze oder das zentrale „Palmwedelhaus“, die vorhandenen Geräte setzen dem Bewegungsdrang, als auch der Fantasie der Kinder kaum Grenzen. Ein weiteres Kernelement des Mottos, war die Integration der künstliche Dschungelelemente in die vorhandene Flora und Fauna. So haben die Kinder die Möglichkeit auch den natürlichen Mülheimer „Dschungel“ in ihr Spielen einzubeziehen.

Ein Konzept, das schon bei der Eröffnung im Juni 2009 viel Zuspruch erhielt und das nun auch auf nationaler Ebene gewürdigt wird. Dementsprechend erfreut zeigte sich die Chefplanerin des Spielplatzes, Nina Leffmann vom Amt für Grünflächenmanagement und Friedhofwesen.

Zu den besten fünf zu gehören zeige, dass man sich mit den Konzepten zur Spielplatzplanung auf einem sehr guten Weg befinde. „Welchen Rang wir letztendlich belegen ist somit gar nicht so wichtig. Wir gehören schon jetzt zu den Gewinnern“, so Leffmann.

Ob die Stadt den mit 10 000 Euro dotierten Preis nach Mülheim holen kann, zeigt sich erst am 17. September in Nürnberg. Erst dann werde es auch eine ausführliche Begründung für das Abschneiden des Dschungelspielplatzes geben, erklärte Peter Menke von der Stiftung Grüne Stadt.