Mülheim.

Über 400 Menschen kamen 2009 zum Blutspendetag, über 500 waren es im letzen Jahr – Zahlen, die die Veranstalter hoffen, auch am Freitag, 2. September, zu erreichen. Das ist viel: Im ganzen Jahr 2010 kamen aus Mülheim ca. 2800 Blutspenden, 518 davon allein von der Aktion in der Sparkasse am Berliner Platz.

Immer wieder in der Ferienzeit leiden die Blutspendedienste unter Blutarmut. In Mülheim hat der „Tag der Blutspende“ mit einem Beiprogramm für die Spender im Sommer schon Tradition: Zum fünften Mal wird am 2. September zwischen 9 und 18 Uhr eine Blutspende-Aktion vom Deutschen Roten Kreuz in der City durchgeführt, zum dritten Mal stellt die Sparkasse als Partner des DRK ihre Kundenhalle dafür zur Verfügung.

In diesem Jahr war die Lage im DRK-Blutspendedienst West im Juni nicht ganz so ernst wie in den Jahren zuvor, als die Kühlregale dramatische Leerstände aufzeigten. „Ehec hat die Spendenbereitschaft der Leute erhöht“, so Thomas Herzfeld. Die Leute wären über Blutplasma und den Austausch bei Ehec-Patienten informiert gewesen, hat der Pressesprecher des Blutspendedienstes West, der von Ratingen aus auch die Mülheimer Krankenhäuser und Arztpraxen versorgt, erfahren.

3000 Blutkonserven in 2010

„In ganz NRW gab es noch keinen Blutspendetermin in dieser Größenordnung“, sagt Thomas Herzfeld. Der DRK-Blutspendedienst West braucht 1000 Blutspenden am Tag, um die 170 Krankenhäuser und Praxen in seinem Gebiet versorgen zu können. Angefordert wurden 2010 allein aus Mülheim rund 3000 Blutkonserven, berichtet Herzfeld, der die Öffentlichkeitsarbeit im Blutspendedienst West leitet.

Menschen in der Stadt, weiß er, seien schlechter zum Blutspenden zu motivieren als auf dem Land, wo häufig drei Generationen geschlossen zum Spenden gingen. So seien solche Großaktionen hilfreich. Vor allem, weil es auch in den Ferien immer schwierig sei, Räume zu bekommen.

Die diesjährige Aktion steht wieder unter der Schirmherrschaft der Oberbürgermeisterin, und sowohl städtische als auch Sparkassen-Beschäftigte dürfen mit Erlaubnis ihrer Arbeitgeber in der Arbeitszeit Blut spenden gehen. „Vielleicht ist das auch ein Vorbild für den einen oder anderen Arbeitgeber“, hofft Sparkassenvorstand Helmut Schiffer.

Blut wird nicht verkauft

Wer sein Blut spendet, soll auch etwas bekommen: Sponsoren sorgen für ein angenehmes Rahmenprogramm mit Hand- oder Kopfmassage, Gewinnspiel und vielem mehr, um die mögliche Wartezeit zu vertreiben. Das hauseigene Catering versorgt die Spender, mehr als ein Brötchen darf man erwarten „So ein ernstes Thema“, meint DRK-Kreisgeschäftsführer Helmut Storm, „kann man ja auch nett angehen.“ Zudem bietet die Sparkasse am Freitag während der Blutspende-Aktion von 9 bis 18 Uhr alle Dienstleistungen des Geldinstituts an.

„Eine Blutspende ist eine Spende, das Blut wird nicht verkauft“, stellt Helmut Storm klar. Der DRK-Blutspendedienst arbeitet als (gemeinnützige) gGmbH nicht gewinnorientiert, stellt den Aufwand in Rechnung und darf Rücklagen bilden. So koste etwa ein Erythrozyten-Konzentrat ein Krankenhaus 85 Euro, rechnet Herzfeld vor, das Beutelsystem bei der Blutabnahme schlage mit 15 € zu Buche, dazu kämen Labor, Fahrtkosten, Lagerung Personal... 30% des gespendeten Blutes bekommen übrigens Krebspatienten, z.B. bei der Chemotherapie.

Erstmals spenden darf man von 18 bis 68 Jahren, das Mindest-Körpergewicht: 50 kg. Im Arztgespräch wird die Spendentauglichkeit jedes Mal geprüft. Personalausweis und Blutspendepass sind mitzubringen. Man sollte nicht mit leerem Magen kommen und genug getrunken haben.