„Blut gibt es nicht am Automaten“ – dieser Radiospot wirbt munter für ein ernstes Anliegen, den „Mülheimer Tag der Blutspende“. Die Großaktion findet zum vierten Mal statt, in diesem Jahr ganztägig am 6. August.

Erneut stellt die Sparkasse am Berliner Platz 1 ihre Räumlichkeiten zur Verfügung, wieder wirbt Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld als Schirmherrin um Blutspender als Lebensretter.

Der Vorrat an dem ganz besonderen Saft geht in den Kühlräumen der Blutspendediensten alle Jahre wieder im Sommer zur Neige. In diesem Jahr zeichnet Thomas Herzfeld vom auch für Mülheim zuständigen DRK-Blutspendedienst West in Ratingen ein besonders dramatisches Bild: Urlaubszeit, Fußball-WM und vor allem die Hitzewelle haben die Vorräte schrumpfen lassen: Bis zu 30% an Spenden fehlen: „Wir haben weniger als einen Tagesbedarf an Blutspenden im Bestand. Was hier täglich reingeht, geht auch sofort wieder raus,“ erklärt der Pressesprecher. Um die Versorgung der 170 Kliniken und Arztpraxen des Bezirks mit dem kostbaren Saft leisten zu können, brauchen die Ratin­ger mindestens einen Drei-Tages-Vorrat. Wer eine Konserve benötigt, kann nicht warten.

Es sind nicht Unfallopfer, die die meisten Konserven be­kommen, räumt das DRK mit einem Vorurteil auf: Das meiste Blut fließt in die Behandlung von Krebspatienten, Dann folgen Herz-, dann Magen/Darm-Erkrankte. Der medizinische Fortschritt kann heute vielen helfen, aber dafür werden auch viele Bluttransfusionen nötig. Nur 3% der Bürger im Bezirk Nordrhein spenden Blut – aber 100% könnten mal darauf angewiesen sein.

Beim Blutspendetag im vergangenen Jahr wurden die Erwartungen übertroffen: 416 Spender kamen, besonders viele zum ersten Mal. Da waren Wartezeiten nicht zu vermeiden. In diesem Jahr sind die Veranstalter noch besser gerüstet: Mit mehr Fachpersonal, mehr ehrenamtlichen Helfern, mehr Liegen – und einem Angebot für die Wartenden, die sich die Zeit mit einer Kopf- oder Handmassage vertreiben können.

DRK-Helfer stellen sich solange als „Lückenfüller“ in die Schlange, kündigt Helmut Storm, Geschäftsführer des Kreisverbands, an. Nach der Spende bittet Lutz Hilleke, Gastro-Chef des Sparkassen-Casinos, zu Tisch.

Am Blutspendetag, am Freitag, 6. August, sind für die Kunden alle Sparkassenleistungen von 9 – 18 Uhr möglich. Mitarbeiter des Geldinstituts und die Beschäftigten der Stadt dürfen während der Arbeitszeit Blut spenden. Eine Geste, für die sich Thomas Herzfeld viele Nachahmer wünscht.