Das Mülheimer Backstein-Theater unterstützt mit Benefiz-Veranstaltung die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS). Die Mitglieder wollen vor allem eins: Die Angst vor einer Typisierung nehmen. Die Idee dafür entstand mit einem Gesicht auf einem Plakat.
Manchmal ist es nur eine Stimme im Radio oder ein kurzer Augenblick, der Menschen dazu veranlasst, bestimmte Dinge zu tun. Im Falle des Mülheimer Backstein-Theaters war es ein Gesicht auf einem Plakat. Und zwar das von Maike Stöckel, U23-Welthockey- und Nationalspielerin. Die 24-jährige ehemalige Schülerin der Otto-PankokSchule wirbt auf diesem für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS). Der gute Zweck, für das „Theater unter sozialem Dach”, so Spielleiter Dr. Heribert Lochthove war gefunden.
Aus Kontakten und Gesprächen entstand die Idee, Shakespeares Stück „Was ihr wollt” an der Otto-Pankok-Schule aufzuführen und mit Spenden die DKMS zu unterstützen. „Das Schöne daran ist, dass man nicht in den luftleeren Raum spendet, sondern ganz konkret jemanden damit hilft”, wirbt Lochthove. Viele der Ensemble-Mitglieder seien ehemalige Schüler der Otto-Pankok-Schule, womit das Theater den Bogen zur Schule schlägt. Bei der Aufführung soll es jedoch nicht bleiben.
Am Samstag, 31. Januar, besteht von 10 bis 14 Uhr in der Schule zusätzlich die Möglichkeit sich für die DKMS registrieren und typisieren zu lassen. „Das soll keine Zirkuszeltveranstaltung sein. Wir wollen nicht, dass sich hier tausende Menschen typisieren lassen. Es geht uns vielmehr um Aufklärung”, macht Dr. Andre´ Spira, Funktionsoberarzt in der Chirurgischen Klinik und selbst aktiver Schauspieler am Backstein-Theater deutlich.
So glauben viele Menschen immer noch, dass eine Typisierung sehr schmerzhaft, das dafür eingegangene Risiko einfach zu hoch sei. „Früher war das auch ein großer medizinischer Eingriff. Das Bild, es wird etwas aus dem Rückenmark entnommen ist nach wie vor in den Köpfen”, bestätigt Spira. Heute reicht jedoch ein kleiner Pikser aus, da die Stammzellen aus dem Blut entnommen werden.
Die Datenbanken sind weltweit miteinander vernetzt. Wird Knochenmark eines Spenders benötigt, ist fünf Tage vorher eine medikamentös Behandlung nötig. Die notwendigen Zellen werden ins Blut geschwemmt und später herausherausgefiltert. „Das läuft ab wie bei einer normalen Blutspende”, weiß der Mediziner. Spender und Erkrankter bleiben anonym.
Das Theaterstück wird am Dienstag, 27. Januar, um 19.30 Uhr in der Otto-Pankok-Schule aufgeführt. Der Erlös kommt der DKMS zugute. Karten (5/3€ erm.) gibt es an der Abendkasse.