Mülheim. .
Die U-Bahn hören sie gar nicht mehr, die rauschende Autobahn stört auch nicht. Im Gegenteil: An der Haltestelle Eichbaum brühen die Jugendlichen gerade Kaffee auf, essen Kekse und unterhalten sich.
Fahrgäste laufen vorbei, einige bleiben stehen und schauen. Anwohner setzen sich zu den Jugendlichen an den Tisch und lesen Zeitung – wie in einem Straßencafé. „Wir wollen Treffpunkt im Stadtteil sein“, sagt Johanna Geistert vom Familiennetzwerk Heißen, das gemeinsam mit dem Jugend Potenzial Projekt (JUPP) nun das erste Eichbaum-Café eröffnete.
U-Bahn-Haltestelle soll weiter belebt werden
Die Café-Besucher sind heute nicht nur zum Kaffeekränzchen gekommen. „Wir wollen gemeinsam mit den Jugendlichen Projektideen entwickeln“, erklären Johanna Geistert vom Netzwerk und Nicole Preuß vom JUPP, die gemeinsam das Café am Eichbaum veranstalten. Denn die U-Bahn-Haltestelle in Heißen soll weiter belebt werden. Aus der einstigen Angst-Ecke kann weiterhin ein Kreativ-Raum entstehen, sind sich die Besucher sicher.
Rubien Schmidt kommt seit 2009 zum Eichbaum, seitdem ragt der „Kultur-Container“ aus der Haltestelle hervor. Hier fanden bereits Boxwettkämpfe, eine Oper, Kinoabende, Kindertrödel und neulich eine Sommerparty statt. „Der Eichbaum ist sozial geworden“, findet die 20-Jährige. „Ich nutze ihn als Treffpunkt, um mich mit Freunden zu verabreden, nette Leute zu treffen und Spaß zu haben.“
Generationen sollen zusammen gebracht werden
Das Café soll den Platz weiter beleben, Menschen aus dem Stadtteil zusammen bringen. „Nicht nur Jugendliche, sondern alle Generationen.“ So dass sich die Anwohner mit dem Ort identifizieren, ihn annehmen und selbst gestalten. „Die Nachfrage ist auf jeden Fall da“, meint Rubien Schmidt. Verschiedene Angebote, wie Tanzen oder Fußball, könnten sie sich dort vorstellen.
Betreut und finanziert wird das Café-Projekt zunächst von JUPP und dem Familiennetzwerk Heißen. Die Termine fürs Café sind zumindest in den Ferien in loser Folge verteilt. „Das zweite Café wird am 25. August stattfinden“, verrät Johanna Geistert. Rubien und ihre Freunde sind auch dann wieder dabei, zum Kaffeetrinken, Quatschen – und um weitere Ideen für die Nutzung der Haltestelle zu sammeln.