Mülheim. . Die U-18-Haltestelle Eichbaum ist vielen ein Graus: Schmierereien und Vandalismusspuren prägen das Bild und die “schummrigen Ecken“ machen vielen Angst. Der Stadt fehlt das Geld für eine Sanierung. Die MVG spricht nun mit örtlichen Bürgerinitiativen.
Dunkle Ecken zuhauf, uneinsehbar, beschmiert bis in den letzten Winkel, Vandalismusspuren an vielen Stellen, verwirrende Wegeführung – die U-18-Haltestelle Eichbaum in Heißen gilt als die hässlichste weit und breit. „Wir werden in diesem Jahr mit der optischen Aufwertung beginnen“, sagt Olaf Frei, Sprecher des Hausherrn, der MVG.
„Es gibt nun mal Orte, da muss man sich überwinden durchzugehen“, sagt selbst der Aufsichtsratsvorsitzende der MVG Wolfgang Michels und wünschte sich, dass die Bürger stärker reagierten, wenn sie Zerstörungen beobachteten. „Die Haltestelle ist schließlich ihr Eigentum.“
"Dem Ensemble das Gespenstische nehmen"
Eichbaum ist kein neues Problem. Mindestens zehn Jahre zurück liegen die ersten Klagen und Beschwerden von Bürgern über die „schummrigen Ecken“, erinnert sich Bezirksbürgermeister Arnold Fessen (CDU). Damals waren es Kirchenbesucher, die schon mal den Durchgang am Eichbaum als Abkürzung nahmen und irgendwann sich sagten: Um Gottes Willen, dort gehe ich nicht mehr lang. Angst, heißt der Grund, weshalb viele den Eichbaum meiden. Dabei kann die Polizei vermelden: Aus kriminalistischer Sicht ist die Gegend nicht auffällig.
Seit jener Zeit sucht die Politik nach Lösungen – bis heute. Wenn es gelingen würde, mehr soziale Kontrolle in die recht einsame Gegend zu bringen, wäre etwas gewonnen, sagt der Bezirksbürgermeister und denkt an eine Wohnbebauung mit Einfamilienhäusern auf der angrenzenden landwirtschaftlichen Fläche. Ein entsprechender Bebauungsplan wurde erstellt, allerdings besitzt der in Mülheim nicht den Stempel: hohe Priorität. Fessen wünschte sich auch, dass der Eingang zur U-Bahn-Haltestelle zur Kruppstraße hin breiter geöffnet würde, um die Einsicht zu verbessern, das Gespenstische dem Ensemble zu nehmen.
Dauerthema im Ortsverein Heißen
Ähnlich denkt der planungspolitische Sprecher der SPD, Claus Schindler, der auch dem Ortsverein Heißen angehört. Dort sei Eichbaum seit den 90er Jahren ein Dauerthema und er erinnert sich, als junger Politiker bereits damals für eine Videoüberwachung gekämpft zu haben. Das Problem sei die Lage, sagt Schindler. Eingekesselt in Zubringer-Straßen liegt die Haltestelle im Tal, schlecht einzusehen und eingehüllt in die Dauerbeschallung durch die A 40. In diesem Szenarium hätten es Täter leicht, die Gegend zu verunstalten, beklagt Schindler.
Mehr Licht, frische Farbe wäre wünschenswert, aber „es ist zu befürchten“, sagen die Politiker, „dass eine Auffrischung nur kurz anhält“. Ohnehin liegen die Kosten für die Beseitigung von Schäden an Haltestellen hoch, Eichbaum erfordert Unsummen.
So sieht sich die Politik einem nahezu unlösbaren Problem gegenüber. Die Stadt setzt auf die Möglichkeit, über kurzfristige kulturelle Ereignisse wie die Eichbaumoper Leben ins das Quartier zu bringen. Doch auch dazu, sagt Stadtsprecher Volker Wiebels, fehle Geld, etwa 20.000 Euro. Die MVG führt derzeit noch Gespräche mit örtlichen Bürgerinitiativen und dem Raumlabor um gemeinsam etwas zum Besseren zu bewegen.