Mülheim. .

Gemeinsam gegen Rechts rockten am späten Samstagnachmittag rund 75 eher junge Mülheimer. Zu dem Konzert auf dem Kurt-Schumacher-Platz hatte die Mülheimer Initiative für Toleranz (MIT) eingeladen. Bei ihr schrillen die Alarmglocken – seitdem erstmals Ende April Vertreter der rechtsextremen NPD auf dem Platz ihre Pamphlete verteilten und Werbung für ihr ausländerfeindliches Gedankengut machten.

„Vivre ensemble libres, égaux et solidaires“ steht auf einem Schild, das die Aktivisten aufgehängt haben. Das im Französischen geforderte Zusammenleben in Freiheit, Gleichheit und Solidarität sehen die in der Mehrzahl jungen Zuhörer in Gefahr. Sprechchöre gibt es aber nicht, sie lauschen den Songs der Band „LOI!TE VON HOI!TE“.

"Nach 20 Jahren haben viele immer noch nichts dazugelernt.“

Auf dem Plakat zur Veranstaltung prangen die Logos von MIT, Agenda 21, der Linken, der Grünen, der Jusos und von Africa Vision. Richtig Flagge zeigen aber nur die Grünen mit einem Stand samt grünem Sonnenschirm.

„Die NPD soll wissen: Wo sie einen Stand macht, werden wir auch einen machen. Wir lassen das nicht unbeantwortet geschehen“, sagt Franziska Krumwiedel von den Mülheimer Grünen. Sie sieht in dem Konzert eine Vernetzungsmöglichkeit mit anderen Institutionen. Und kündigt weitere Aktionen an: „Politisches Kino, Lesereihen, auch in Eppinghofen wollen wir vor Ort sein.“ Zufrieden mit dem Auftakt sind auch Gilberte Driesen und Inamaria Wronka, Sprecherinnen der MIT. „Wir sind damals gegründet worden nach Hoyerswerda und Lichtenhagen und nach 20 Jahren haben viele immer noch nichts dazugelernt.“ klagt Wronka. Engagieren wollen sich die Akteure auch zu Beginn der Interkulturellen Woche am 24. September.