Salopp könnte man behaupten, dass jemand ihre Schwäche kannte und sie ausnutze. Denn eines sagt Else Läuffer ganz deutlich: „Wenn irgendwo was ist und ich werd’ gefragt, dann spring’ ich ein.“
Als ihre Schwägerin also fragte, ob sie nicht beim Frühstückstreff der Bürgerbegegnungsstätte Dümpten aushelfen könne, sprang sie. Das ist neun Jahre her. Seitdem bereitet die 80-Jährige jeden Mittwoch anderen Senioren das Frühstück.
Die Gäste müssen nur entscheiden, ob groß oder klein. Den Rest übernimmt Else Läuffer, legt Brötchen (eins bei der kleinen, zwei bei der großen Variante) ins Körbchen, drapiert entsprechend Wurst und Käse auf einem Teller, stellt ein Ei im Becher dazu und schenkt für große Frühstücker noch ein Glas O-Saft ein. 40, 50 Mal macht sie das an einem Morgen, denn so viele Senioren stehen regelmäßig mittwochs vor den Türen des alten Bürgermeisteramts an der Mellinghofer Straße, wo der gleichnamige Verein die Begegnungsstätte Dümpten unterhält.
„Mir macht es Freude, anderen zu helfen“
Doch bevor um 8 Uhr die ersten Senioren frühstücken, ist sie schon anderthalb Stunden unterwegs. „Gegen 6.30 Uhr werde ich abgeholt, dann sammeln wir noch andere Ehrenamtliche ein, holen Brötchen und ab etwa 7 Uhr bereiten wir alles vor.“ Brötchen aufzuschneiden, gehört zu den Vorbereitungen, ebenso Eier zu kochen, Wurstteller anzurichten und den Kaffee aufzubrühen. „Ich bin nur in der Küche“, betont die 80-Jährige und dass sie Teil einer Gemeinschaft sei. Das Servieren, das Eindecken übernehmen andere ehrenamtlich aktive Damen.
Doch eben diese Gemeinschaft ist es, weshalb sich die Styrumerin so intensiv in Dümpten engagiert. Bevor sie einsprang, kam sie selbst als Gast in die Begegnungsstätte – deshalb war es für sie selbstverständlich, die Küche zu übernehmen, als eine andere Frau ausfiel: „Mir macht es Freude, anderen zu helfen.“
Für viele der Besucher ein fester Programmpunkt
Deshalb ist Else Läuffer nicht nur jeden Mittwoch im Einsatz. Auch bei Vereinsfesten, beim Sommerfest und der Weihnachtsfeier ist auf sie Verlass. Erst am vergangenen Wochenende verarbeitete und briet sie auf dem Fest der WIK mit anderen 40 Kilo Reibekuchenteig – im Regen. Doch auch das macht ihr nichts. „Es hat Spaß gemacht“, sagt die Seniorin und meint damit den Tag als Reibekuchenbäckerin und ihr ehrenamtliches Engagement überhaupt.
Für viele der Besucher ist das Frühstücksangebot ein fester Programmpunkt in der Woche. Unter Menschen zu sein, mit ihnen zu arbeiten, sei einfach toll. Freundschaften sind dabei entstanden, die nicht nur in der Begegnungsstätte gepflegt werden. Und deshalb will sie weiter jeden Mittwoch die Küche schmeißen: „So lange ich es gesundheitlich kann.“