Die Dümptener Werbegemeinschaft „Wir im Königreich” vertritt gleich zwei Stadtteilzentren. Die „Mellinghofer” ist das Sorgenkind.

Sind in der WiK aktiv: Beisitzer Bernhard Riepe, Jörg Klees und Geschäftsführerin Gabriele Wendicke. Foto: Kerstin Bögeholz
Sind in der WiK aktiv: Beisitzer Bernhard Riepe, Jörg Klees und Geschäftsführerin Gabriele Wendicke. Foto: Kerstin Bögeholz © WAZ Fotopool

Die Welt ändert sich, und wenn es auch in noch so engen Grenzen ist. Durchgreifenden Wandel hat die Dümptener Werbegemeinschaft „Wir im Königreich” (WiK) in den vergangenen Jahren miterlebt. Die Verlagerung des Durchgangsverkehrs auf die Mannesmannallee und der wachsende Handelsstandort am Heifeskamp haben im Königreich alte Strukturen aufgebrochen. Im neuen Umfeld hat die WiK neue Baustellen zu beackern. „Sorgenkind” ist vor allem die Mellinghofer Straße.

Eines hat sich für die Werbegemeinschaft nicht geändert – und wird sich auch nicht ändern: Sie hat ihren Blick dies- und jenseits der A 40 zu richten. Oberdümpten hat sein weiter funktionsfähiges, weil vielfältiges Nahversorgungszentrum an der Oberheidstraße, Unterdümpten seinen Handelsschwerpunkt an der Mellinghofer Straße mit benachbartem Fachmarktzentrum am Heifeskamp.

Kontakt zur Stadt lohnt sich

Die WiK hat dafür gekämpft, dass die Mellinghofer Straße mit dem Bau der Umgehungsstraße nicht komplett abgeschnitten wurde. „Wenn man sie totgelegt hätte”, sagt der ansässige Raumausstattermeister Jörg Klees, „wären wir heute nicht mehr da.” Dass die Entlastung von Durchgangsverkehr realisiert worden sei, es aber nicht zur vollkommenen Beruhigung gekommen sei, sei ein gutes Ergebnis. Da zeige sich: Es lohnt sich für die WiK, Kontakt zur Stadtverwaltung zu halten, etwa über die Stadtteilkonferenz.

Die Umgehungsstraße, sagt auch Juwelier Christian Matz nach einer für den Handel doch schmerzhaften Umbauphase, habe die Basis geschaffen für eine Umstrukturierung des Nahversorgungszentrums. Nun müsse man mit der Stadt intensiv nach Möglichkeiten suchen, die Straße zu beleben, „damit Wertigkeit in unserem Stadtteilzentrum sichtbar ist”. Das WiK-Mitglied hält dies auch für wichtig, damit Immobilien nicht an Wert verlieren.

„Wir werden hier keine Flaniermeile schaffen”

Die Werbegemeinschaft glaubt trotz des neuen Fachmarktzentrums in der Nachbarschaft, das bereits einen Lotto/Toto- und Schreibwarenladen weggelockt und damit für Leerstand gesorgt hat, an die Zukunft der „Mellinghofer”. Vielleicht könne man Dienstleister anziehen, sagt Matz. Toll findet er, dass sich jüngst ein Foto-Studio angesiedelt hat. Außengastronomie wird gewünscht. Aber Matz weiß auch: „Wir werden hier keine Flaniermeile schaffen.” Architekt Bernhard Riepe, als Beisitzer im WiK-Vorstand, bringt ein Altenzentrum ins Spiel, das, wenn ein Investor gefunden werden könne, auf einem brach liegenden ehemaligen Tankstellen-Gelände gebaut werden könne. Das schaffe ortsnahe Versorgung: Ärzte, Apotheken, Sparkasse – alles sei vorhanden.

Händeringend sucht die WiK Anschluss an den Heifeskamp. Nur zwei Mitglieder zähle die Werbegemeinschaft dort, sagt Geschäftsführerin Gabriele Wendicke. Auch dass der Verkehr von der Mellinghofer Straße nicht in den Heifeskamp abbiegen darf, stört. Juwelier Matz wünscht sich einen „gegenseitigen Ping-Pong-Effekt” mit dem Fachmarktzentrum. Das könne Ansiedlungen bringen, die Mietpreise an der „Mellinghofer” seien doch attraktiv.

Ein wenig fürchten Dümptens Händler eine Gettoisierung, wenn nichts passiert. Um das zu verhindern, mahnt Geschäftsführerin Wendicke, sei es wichtig, dass mehr der 100 Mitglieder ihre Anliegen und Ideen auch einbrächten.

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