Mülheim. . Der Verkehrsumbau in Mülheims Norden geht zu Ende: Die “Knastkurve“ ist weg, der Tourainer Ring erneuert und die Rampe an der Aktienstraße abgetragen. Die Kosten liegen laut Amt für Verkehrswesen und Tiefbau 10 bis 15 Prozent unter der Kalkulation.
Die „Knastkurve“ – Geschichte. Der Tourainer Ring – mit neuer Fahrbahn, Radweg und Drumherum. Die Rampe Aktienstraße – fast sämtlicher Schutt abgeräumt. Das große Verkehrsumbau-Projekt im Norden der Innenstadt (Ruhrbania-Los 2) nähert sich nach dem jüngsten Abriss schon fast der Zielgeraden.
Die letzten Wochen waren geprägt vom Abriss der Rampe von der Aktienstraße auf die Konrad-Adenauer-Brücke. Der Stahlbeton ist zertrümmert und zu großen Teilen bereits zum Recycling abtransportiert. Bis nächsten Mittwoch, so Brücken-Experte Horst Chluba vom Tiefbauamt, werden wohl die letzten Trümmer verschwunden sein. „Wir sind total zufrieden“, zieht er schon vorzeitig Bilanz für diesen Abschnitt der Bauphase, die für Verkehrsteilnehmer einige Behinderungen brachte und für Anwohner und Beschäftigte naher Betriebe Lärm und Staub. „Es gab nur wenige böse Überraschungen“, denkt Chluba etwa daran, dass ein Abbruchbagger am Gründonnerstag ein Stromkabel „erwischt“ und durchtrennt hat.
Gutscheine für eine Autowäsche
„Es hat natürlich viele Beschwerden gegeben“, so Chluba zu den Verkehrsbehinderungen, die vor allem rund um den Eppinghofer Kreisel, aber auch in der Auer- und in der Bergischen Straße teilweise chaotische Verhältnisse hervorgebracht haben. „Das hat sich aber alles schnell verflüchtigt“, meint Horst Chluba. „Die Leute haben schnell ihre persönlichen Umleitungen gefunden.“ Wegen der Staubentwicklung beim Abbruch hatte die Stadt Beschäftigten der nahen Dienststelle der Bundesnetzagentur gar Gutscheine für eine Autowäsche geschenkt.
Zurzeit ist für den Abtransport der Rampen-Bruchstücke noch ein Teil der Ruhrstraße gesperrt, so dass bis Mittwoch oder Donnerstag der Verkehr aus dem Norden Richtung Innenstadt über die Konrad-Adenauer-Brücke, die Bergstraße und Schloßbrücke geleitet werden muss.
15 bis 20 Prozent unter der Kalkulation
Bereits begonnen haben nun die Kanalbauarbeiten an der Aktienstraße. Hierfür sind bis September wieder Umleitungen nötig, sie sind aber kleinräumiger als zuletzt möglich. Im Herbst, so Chluba, wird die Stadt den Abriss der letzten verbliebenen Rampe, die von Styrum kommend von der Friedrich-Ebert-Straße auf die Konrad-Adenauer-Brücke führt, ausschreiben. Noch in diesem Jahr will man den Auftrag vergeben, vielleicht im Februar 2012 soll dann die letzte Rampe fallen.
„Wir liegen erheblich günstiger als die Kalkulation, vielleicht 10 bis 15 % darunter“, hatte Klaus-Dieter Kerlisch als Chef des Amtes für Verkehrswesen und Tiefbau schon vor Wochen prophezeit, dass der Verkehrsumbau im Norden nicht die veranschlagten 13,7 Mio Euro schlucken wird. So dürfte neben der 65-prozentigen Finanzierungsbeteiligung des Landes auch der aufzubringende Eigenanteil der Stadt niedriger ausfallen als die im Investitionsprogramm zur Verfügung gestellten 4,8 Mio Euro.