Für viele Bürger ist Ruhrbania über weite Strecken wohl noch Vision. Für die Planer beginnt bereits das Finish: „Wir treten am Montag für den Innenstadtbereich den Endspurt an”, verkündet Klaus Dieter Kerlisch, der das Amt für Verkehrswesen und Tiefbau leitet.
Gemeint ist: die Gestaltung der Schollen- und Ruhr- bis zur Leineweberstraße. Zukünftig soll es hier zur Ruhrpromenade, zum Hafenbecken gehen. Am Wochenende wird der Kanalbau beendet, am 21. Juli startet der Straßenbau, und am 19. Dezember („ein ehrgeiziges Ziel”) soll das Ganze fertig sein. Kosten darf die Maßnahme 1,4 Mio Euro. Dafür gibt es: neue Steige für Fußgänger, in beide Richtungen glatte Durchfahrt für den Individualverkehr, eine Radstation mit 36 Abstellplätzen an der Ruhrstraße plus 15 Parkplätze, die – laut Kerlisch – „öffentlich bewirtschaftet” werden. Und, auf der Schollenstraße, wenigstens 15 bis 16 frisch gepflanzte Bäume. Doch zuvor sind fünf Phasen mit wechselnden Sperrungen zu meistern, die Bauleiter Andreas Glahn erläutert: Vom 21. Juli bis ca. 7. September wird der Verkehr weitergeführt wie bisher, die Schollenstraße bleibt gesperrt. Anschließend, bis etwa Mitte Oktober, wird der Verkehr über die Ruhrstraße in Richtung Norden auf die andere Fahrbahnseite gelegt. Danach, bis ca. 9. November, ist die Schollenstraße in nördlicher Richtung bereits befahrbar, dafür wird die Ruhrstraße ab der Schollenstraße gesperrt. Die vierte Bauphase, bis in die erste Dezemberwoche, bezeichnet Glahn als die „problematischste” für die Verkehrsführung. Während die Schollenstraße weitgehend fertig und in beide Richtungen durchlässig sein soll, bleibt die Ruhrstraße gesperrt, und auf der Leineweber- wird das Mittelstück der Gleis-Trasse gebaut. Etwa fünf Wochen lang sei eine großräumige Umleitung nötig, über die Konrad-Adenauer-Brücke, und eine kleinere Umfahrung, durch die Bachstraße. Details sollen rechtzeitig vorher bekannt gegeben werden. Zum Abschluss, bis wenige Tage vor Weihnachten, soll der Verkehr nur noch „temporär eingeschränkt” sein. Mit dem bisherigen Timing der Bauarbeiten zeigen sich die Vertreter der Stadt „sehr zufrieden”. Bauleiter Glahn benennt aber auch die Schwierigkeiten: Der Gleisbau auf der Leineweberstraße sei „eine Inselbaustelle, und das ist immer sehr kritisch”. Was auch stets stören könne: Versorgungsleitungen („die liegen oft nicht so, wie sie sollen”) oder alte Fundamente. „Wir können halt nicht unter die Oberfläche schauen.” Unter diesem Vorbehalt steht auch der Zeitplan für den „Endspurt”. Weihnachten kommt bisweilen schneller als man denkt.