Mülheim. . Zum fünften Mal hat die Bürgerstiftung Mülheim vier junge Leute mit dem Bürgerpreis ausgezeichnet. Den gab es in den Kategorien besondere Leistungen in den Geistes- und Naturwissenschaften, sowie für Zivilcourage und soziales Engagement.

Die Bürgerstiftung Mülheim an der Ruhr hat in einer Feierstunde im Haus der Wirtschaft zum fünften Mal die Mülheimer Bürgerpreise vergeben: an junge Leute im Alter von 14 bis 20 Jahren, die sich mit ihren herausragenden Leistungen oder wegen ihres persönlichen Engagements zu echten Vorbildern entwickelt haben.

Die Preise in den vier Kategorien sind mit jeweils 3000 Euro dotiert. Ehrengast Thomas Kutschaty (42), seit Juli 2010 NRW-Justizminister, stellte seine Rede zum Thema Ehrenamt unter das Goethe-Leitmotiv: "Wer nichts für andere tut, tut nichts für sich.“

Kutschaty: "Die Qualität einer Gesellschaft bemisst sich unter anderem daran, in welchem Ausmaß die Bürger am öffentlichen Leben und seinen Aktivitäten teilnehmen und zu freiwilligem Engagement bereit sind.“ In NRW leisten auf vielfältigste Weise mehr als sechs Millionen Bürger einen freiwilligen Beitrag für die Gesellschaft. Bürgermeisterin Renate aus der Beek bezeichnete den Bürgerpreis als ein "wichtiges Stück Anerkennungskultur“ in Mülheim.

Besondere Leistungen in den Geisteswissenschaften

Den Preis für besondere Leistungen in den Geisteswissenschaften erhielt Oleg Goldschmidt vom Gymnasium ­Broich. Die Jury lobte ihn für "hohe schulische Qualifikation und ausgesprochen eindrucksvolles sprachliches Vermögen in der Darstellung und in der Problematisierung geisteswissenschaftlicher Fragestellungen“. Ferner beherrscht Oleg mehrere Fremdsprachen und ist mehrfacher Preisträger im Bundeswettbewerb Fremdsprachen Englisch/Latein. Oleg Goldschmidt erhielt den Lions-Schülerpreis. Den Preis hatte die RWE Deutschland AG ausgesetzt. Personalvorstand Dr. Heinz-Willi Mölders hielt die Laudatio.

Mit dem Preis für besondere Leistungen in den Naturwissenschaften wurde Stephanie Frank von der Luisenschule ausgezeichnet. Begründung: Stephanie Franks sehr hohe schulische Qualifikation. Sie hat eine Klasse übersprungen und lag mehrfach im Spitzenbereich ihres Jahrgangs. Daneben hat die junge Mülheimerin ein besonders breit gefächertes Interesse und tiefes Verständnis für naturwissenschaftliche Fragestellungen, so die Jury. Erfolgreich nahm Stephanie Frank an NRW- und bundesweiten Wettbewerben in Biologie und Chemie teil. Ferner bescheinigte die Jury ihr ein "nachdenkliches Problembewusstsein bei aktuellen Fragestellungen wie der Kernkraft“ sowie eine "sprachlich und begrifflich sehr klare Darstellung“. Heinz Lison, Vorstand der Mülheimer Bildungsstiftung, die den Preis sponsert, hielt die Laudatio für Stephanie Frank.

Klima-AG gegründet

Den Preis für Zivilcourage, den die Duisburger Unternehmerin Gabriela Grillo als Vorstand der Grillo-Stiftung überreichte, gab es in diesem Jahr für Jesko Lipski für seinen erfolgreichen Einsatz zum Schutz eines von mehreren Jugendlichen angegriffenen jungen Menschen. Der junge Mann habe besonnen, "zeitaufwendig“ und sogar sich selbst gefährdend gehandelt.

Für sein soziales Engagement wurde Johannes Dabringhausen vom Gymnasium Broich geehrt. Frank Esser, Vorstandsvorsitzender des Sponsors Mülheimer Wohnungsbau, lobte den jungen Mann: Johannes Dabringhausen hat an seiner Schule eine Klima-AG gegründet. Selbstständig organisierte er Projekttage, Informationsstände und Spendenaktionen. Geehrt wurde auch sein "überzeugter und überzeugender, zeitaufwendiger Einsatz für "bewussteren“ Konsum in einem Weltladen.“