Mülheim. . Was will ich werden? Dieser Frage gehen Schüler auf der Robis-Messe in der Otto-Pankok-Schule nach. Veranstalter des Berufsinformationstages sind die Mülheimer Rotary Clubs. Die angehenden Abiturienten freuen sich über die Praxis-Einblicke.

So ganz genau wissen Franziska und Philipp noch nicht, was sie einmal werden wollen. Naturwissenschaft, das reizt sie beide, „vielleicht Biologie“, sagt Philipp, „ein duales Studium wäre gut“, meint Franziska. Sie besuchen die elfte Klasse der Otto-Pankok-Schule, die in diesem Jahr Gastgeber von Robis ist, dem Berufsinformationstag, veranstaltet von den drei Mülheimer Rotary Clubs.

Für Franziska Klautke und Philipp Rossoll ist die Teilnahme am 26. März verpflichtend – auf ihren freien Samstag müssen sie und ihre Klassenkameraden verzichten. Doch das macht den Jugendlichen nicht viel aus: Sie sind neugierig auf den Tag, an dem sie „hoffentlich viel Einblick in die Praxis“ bekommen. Das sei heute wichtiger denn je.

"Mit Menschen aus der Praxis sprechen"

Philipp findet es gut, dass sie an Robis teilnehmen können, jetzt, wo sie in der elften Klasse sind. „In der neunten Klasse ist man dafür noch zu jung und macht sich nicht so viele Gedanken über die Zukunft, und wenn man kurz vor dem Abi steht, ist es fast schon zu spät.“ Das klingt ernst und überhaupt nicht nach jugendlicher Unbekümmertheit. Haben die Hiobsbotschaften aus der Wirtschaft, das ständige „Ihr-werdet-es-mal-schwer-haben-Gerede“ der Erwachsenen die Jugendlichen verschreckt? Machen sie sich zu viele Sorgen? „Ich habe Respekt vor der Situation, die in der Zwölf oder Dreizehn auf uns zukommt. Angst habe ich aber nicht.“ An Robis findet sie besonders gut, „dass man mit Menschen sprechen kann, die aus der Praxis kommen“ und glaubwürdig über den eigenen Beruf erzählen könnten.

Das weiß auch Markus Umbach zu schätzen. Der Geschäftsführer der Mülheimer PR-Agentur Koob ist mit seiner Firma schon zum sechsten Mal bei Robis dabei. Zu seinen Vorträgen kämen die Schüler gerne, der Beruf „Kommunikationsdesigner“ klinge eben gut. Gerade deswegen sei es wichtig, dass die Schüler in Kontakt mit „Praktikern“ kommen. Bei Robis will Umbach seinen Job nicht entzaubern, aber zeigen, dass dieser nur bedingt mit künstlerischer Freiheit zu tun habe. „Wer in der Kommunikationsbranche arbeitet, braucht ein sehr gutes Allgemeinwissen“, berichtet er. Das Interesse für Fotografie und Design allein reiche nicht aus. Trotzdem: Ein Schüler, der bei ihm ein Praktikum machen möchte, „braucht erstmal nichts zu können. Motiviert und interessiert muss er aber sein, das ist das Wichtigste.“

Gegen Studenten durchsetzen

Dass Umbach viele Anfragen für Praktika bekommt, freue ihn zwar , doch die Schüler „tun mir andererseits leid, da sie sich gegen die Studenten, von denen wir Anfragen bekommen, durchsetzen müssen.“ Franziska und Philipp lassen sich davon nicht einschüchtern. Zwar fühlten sie sich manchmal allein gelassen bei der Frage, welchen Beruf sie ergreifen möchten, und auch die Praktika, die während ihrer Schulzeit anstehen, seien zu wenige – gerade deswegen sei Robis eine gute Gelegenheit, sich über verschiedene Berufe zu informieren, betont Franziska: „Selbst wenn man etwas ausschließen kann, bringt es einen weiter. Und wohin das Leben einen führt, weiß man sowieso nie genau.“