Mülheim. .
Die Protestgruppe „Winkhausen24“ kämpft gegen die Schließung vom evangelischen Gemeindezentrum und Kita am Knappenweg in Mülheim-Winkhausen. Nun legt sie ein Konzept vor, wie die Kosten ohne Belastung des Gemeindehaushalts gedeckt werden können.
Die Protestgruppe „Winkhausen24“, die sich gegen die Schließung von evangelischem Gemeindezentrum und Kita am Knappenweg wendet, hat jetzt ein detailliertes Gegenkonzept vorgelegt.
In dem 26-seitigen Papier, das der WAZ vorliegt, wird ein Weg aufgezeigt, wie die Immobilie zu halten sein könnte. Kernbestandteil ist dabei eine Sozialvermarktung, die vom Förderverein „Rund um den Regenbogen“ der Kita zum Teil jetzt schon gestemmt wird, künftig aber noch ausgebaut werden soll. Dafür will sich der bestehende Förderverein öffnen und seinen Zweck zugunsten des gesamten Gemeinde- und Familienzentrums öffnen. Fortan will er sein erwirtschaftetes Geld direkt für den Erhalt des Standortes einsetzen.
Konzept basiert auf vier Säulen
Die Summe aus Betriebs- und Substanzerhaltungskosten für das Zentrum, so stellen die Initiatoren der Gegenbewegung ihren Überlegungen voran, seien mit jährlich 27 000 Euro im Vergleich der fusionierenden Nordgemeinden gering. So sei es am Knappenweg möglich, eben diese Kosten durch eigene Anstrengungen selbst zu tragen, um nicht den Gemeindehaushalt damit zu belasten. Das Konzept der Sozialvermarktung basiert dabei auf vier Säulen:
Veranstaltungen: Im Jahr 2010 erzielte der Förderverein einen Gewinn von fast 14 000 Euro – durch Basare, Adventskranz-Verkäufe, Comedy-Abende, Catering und Feste. Diese Aktivitäten will man verstärken und sagt zu, 15 000 Euro jährlich für den Erhalt des Gemeindezentrums beizusteuern. Hinzu kommen 2000 Euro Mitgliedsbeiträge.
Spenden: Bereits in den letzten Jahren habe es „ohne großes Zutun“ einige Großspenden von Unternehmen, Stiftungen und anderen gemeinnützigen Vereinigungen an den Förderverein gegeben. Pfarrer Hans-Joachim Norden will durch gezielte Ansprache möglicher Spender garantieren, künftig mindestens 3000 Euro pro Jahr für das Gemeindezentrum einzuwerben.
Patenschaften: Auch dies ist eine Idee von Pfarrer Norden. Er will Patenschaften für die Steine, aus denen das Gemeindezentrum gebaut ist, vergeben. Für 60 Euro pro Stein und Jahr sollen Menschen, denen der Erhalt des Gemeindezentrums am Herzen liegt, „Steinpaten“ werden. Der Förderverein rechnet mit einem Mindesterlös von 3000 Euro im Jahr.
Vermietung: Der Belegungsplan des Gemeindezentrums bietet laut Förderverein zusätzliche Vermietungsmöglichkeiten. Es gebe bereits Mietinteressenten, etwa eine Kindertagespflege, die bestens das Angebot der Kita ergänzen könne. Kalkulierte Zusatzeinnahmen: 8000 Euro im Jahr.
Die Macher werden ihr Konzept am 18. Januar Superintendent Helmut Hitzbleck vorstellen und hoffen, nun endlich auch das Gemeinde-Presbyterium von ihrem Rettungsplan zu überzeugen.