Mülheim. .
Was wünschen Sie sich für die Stadt für das Jahr 2011? Was könnte besser werden? Wir fragten die Mitglieder des WAZ-Leserbeirats: Alles Bürgerinnen und Bürger, denen die Entwicklung in ihrer Stadt am Herzen liegt.
Robin Kunst: „Ich würde mir wünschen, dass die Innenstadt belebter werden würde. Das wäre nicht nur positiv für den Einzelhandel, sondern auch für die Attraktivität der gesamten Stadt von Vorteil. Eine belebtere City würde eventuell auch junge Leute locken. Auch käme eine Verbesserung des Nahverkehrs gelegen, da Pünktlichkeit der Bahnen und Busse (auch bei schlechtem Wetter) von Schülern und Berufstätigen begrüßt würde. Das Warten auf überfüllten Bahnsteigen bereitet keinem eine Freude, ganz zu schweigen vom Fahren in überfüllten und veralteten Bahnen. Außerdem wäre ein so ansprechendes Kulturprogramm für Kinder und Jugendliche, wie es der Jugendstadtrat in den letzten Jahren auf die Beine gestellt hat, auch in 2011 wünschenswert.“
Brigitte Block: „Wir brauchen ein Kaufhaus für Jung und Alt in der Innenstadt, das man auch ohne Auto erreichen kann. Die Stadt tut viel für Senioren, da kann man sich nicht beschweren, aber für die Jugend müsste sie mehr tun. Auch müsste die Ganztagsbetreuung in den Kitas noch verbessert werden. Es ist ein großes Problem, wenn das Kind mal unvorhergesehen etwas länger bleiben muss, weil die Mutter verhindert ist und keine Oma beim Abholen einspringen kann.“
Dr. Hans-Dieter Hammel: „Zur Rettung und Belebung der Innenstadt müsste die Parksituation, die Preise und die Zeiten, verbessert werden, anstatt immer mehr Knöllchenschreiber auf die Jagd zu schicken. Die Stadt sollte auch im Jahr 2011 nicht noch mehr von ihrem Tafelsilber verkaufen: Erst war es das Kindererholungsheim Keitum, zuvor Neuastenberg und Hohenunkel, und zum Schluss nun die Mülheimer Jugendherberge am Kahlenberg. Eine gelungene Jugendarbeit sieht anders aus. Die Stadt Mülheim sollte überhaupt mehr dafür tun, dass man zu Recht wieder von der sympathischen Stadt an der Ruhr sprechen kann.“
Edith van Ewyk: „Es wäre schön, wenn die Zukunftsschule an der Bruchstraße doch noch entstehen würde.Auch sollte die Polizei auf den Straßen und an belebten Brennpunkten – wie zum Beispiel rund um den Hauptbahnhof – auch nach 16 Uhr und am Abend Präsenz zeigen. Der Winterdienst sollte verstärkt werden: vor allem an den Ampeln und in den Nebenstraßen.“
Judith Karwath: „Sparen ist schön und gut. Aber nicht mit hohen Parkgebühren und dem Kürzen von Straßenbahnlinien in der Peripherie. Ich wünsche mir im Bahnhof, im Forum und in der Innenstadt professionelle Sicherheitskräfte, die bei Handlungsbedarf auch einschreiten. Damit nicht noch so ein Fauxpas wie mit der Jugendherberge passiert, wünsche ich mir viel mehr Transparenz. Ein Ideenaustausch mit den Bürgern, Jung und Alt, ist dazu unabdingbar.“
Jürgen Halfer: „Beim Thema Jugendherberge sollten sich alle Entscheider für einen Erhalt zur allgemeinen Nutzung zusammentun. Auch die Attraktivität der Innenstadt – für Einwohner und Besucher unserer Stadt – gehört an einen großen runden Tisch. Unsere Verantwortlichen fänden in vielen Städten in Europa Beispiele für attraktive Innenstädte, z.B. Lille in Frankreich. Diese sollte man besuchen – und dazu externe Berater finden, die bei solchen Projekten gute Erfahrungen gemacht haben.“
Friedhelm Forst: „Ich wünsche mir für Mülheim, dass die Stadt lebenswert bleibt, aber, was das Einzelhandels- und Freizeitangebot betrifft, eine sinnvolle, an den Wünschen der Bürger orientierte Weiterentwicklung erfährt. Auch müsste sich die Sicherheit so entwickeln und in einem Umfang gewährleistet werden, dass Bürger aus Überzeugung sagen können, dass sie in einer schönen und sicheren Stadt leben.“
Helga Richter-Lönnecke: „Wenn ich drei Wünsche für die Stadt frei hätte – erstens: Sicherung des sozialen Friedens. Ich meine das verständnisvolle und wertschätzende Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen und Altersgruppen und die Stärkung des gemeinsamen Verantwortungsgefühls für die Stadt. Zweitens wünsche ich mir Bescheidenheit und Augenmaß in Politik und Verwaltung, die Abkehr von überzogenen Projekten. Stattdessen Erhalt, Stärkung und Ausbau bewährter Strukturen, die den Begriff der „sympathischen Stadt“ wieder mit Leben füllen. Drittens wünsche ich mir eine Wiederbelebung des Stadtkerns. Hierzu zähle ich die Umsetzung von Konzepten zur Wiederbelebung von Wohn-, Lebens- und Einkaufsqualität in der City und auch den Verzicht auf Einkaufszentren im Außenbereich sowie weitere bauliche Eingriffe in naturnahen Gebieten wie Menden oder Holthausen.“
Moritz Darge: „Für 2011 wünsche ich mir bessere Radwege, die nach den drei Regeln aus dem Flugblatt der Stadtverwaltung angelegt sind. Als erstes und wichtigstes sind sie beidseitig, in jede Richtung eine Spur, als zweites straßengebunden, also nur eine Linie auf der Straße. Drittens führen die Radwege ohne Unterbrechung auch in die Stadtmitte. Dann wünsche ich mir, dass die Klima-Expo endlich ihren Standort auf dem Flughafengelände findet. Der Flugbetrieb muss eingestellt werden. Schließlich sollte das Naturbad Styrum auch über diesen Sommer hinaus unbegrenzt weiter verwendet werden.“