Mülheim.

Die denkmalgeschützte Jugendherberge am Kahlenberg Mülheim wird verkauft. 900.000 Euro zahlt der neue Investor, der dort acht Mietwohnungen errichten will. Jugendarbeit wird es dort nicht mehr geben - die Stadt kann und will Zuschüsse nicht zahlen.

Die denkmalgeschützte Jugendherberge am Kahlenberg wird verkauft. Einen weiteren Aufschub wird es nicht geben. Wenn am Ende des Jahres der Jugendherbergsvater das Gebäude am Ruhrufer abschließt, geht ein Stück Mülheimer Geschichte zu Ende. Auch wenn es nach einer fast zweistündigen Debatte um einen weiteren Aufschub eine deutliche Mehrheit für den Verkauf gab, so richtig glücklich war keiner. Aber es siegte die Vernunft über die Gefühle.

Ein Mülheimer Investor will dort jetzt acht Mietwohnungen vom Feinsten errichten. Knapp 900 000 Euro will er für das Gebäude zahlen, wird aber wohl das Doppelte noch einmal investieren müssen. Es gilt dabei die Zusage: Das Postkarten-Motiv bleibt.

Stadt kann und will Zuschüsse nicht zahlen

Kultur- und Jugenddezernent Peter Vermeulen machte noch einmal deutlich, dass man sich sehr wohl darum bemüht habe, ein Konzept zu entwickeln, das an dem Ort weitere Jugendarbeit vorsieht. Das Ergebnis war das, was viele erwartet hatten: Wirtschaftlich ist das nicht zu rechnen. Und Zuschüsse kann und will die Stadt aus Haushaltsgründen nicht weiter zahlen.

Der von den Grünen und den Mülheimer Bürgerinitiativen immer wieder ins Spiel gebrachte Essener Verein für Kinder und Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten Ruhrgebiet hatte Interesse signalisiert, sah aber in der Kürze der Zeit keine Chance, einen Finanzplan aufzustellen.

MBI und Grüne forderten mehr Zeit, auch um weitere Bürger als mögliche Sponsoren oder Förderer zu gewinnen. „Dieses Haus liegt vielen Mülheimern am Herzen“, betonte MBI-Fraktionschef Lothar Reinhard und empörte sich: „Bei Ruhrbania spielt ein Jahr Verzögerung keine Rolle, und hier will man nicht einmal zwei Monate warten!“ Der Unmut in der Bevölkerung über den Verkauf sei groß, betonen die Mülheimer Bürgerinitiativen. Wieder einmal nehme man den Mülheimern ein Stück Identität weg.

Ohne Investor drohe Zerfall

Jugendherberge Kahlenberg

Jugendherberge Kahlenberg. Foto: Roy Glisson / WazFotoPool
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„Wir geben die Jugendherberge nicht auf, weil sie überfüllt war“, sagte Dieter Wiechering (SPD). Sie hatte vielmehr im Herbergsverband keine Zukunft mehr. Viel hätte investiert werden müssen, dazu Zuschüsse. „Woher“, so Wiechering, „sollen wir das Geld nehmen?“ Man solle doch froh sein, meint Wolfgang Michels, dass sich ein Investor gemeldet habe. Ohne ihn drohe der Verfall. „Wenn wir eine Ruine dort stehen haben, möchte ich nicht wissen, was in der Stadt los ist.“

Es sei auch nicht so, dass alle Mülheimer an der Herberge hingen, erklärt der Kämmerer Uwe Bonan und verweist auf jene 57 Prozent der Bürger bei den Haushaltsforen, die sich für einen Verkauf des Objektes ausgesprochen hatten, um Geld einzunehmen.

Vor den Folgen warnt Friedel Lemke (MBI): „Wo sollen wir künftig Jugendgruppen in der Stadt unterbringen, die im internationalen Austausch zu uns kommen oder Sportgruppen?“ Die einzige Herberge sei jetzt noch das „Haus Jugendgroschen“ mit dem Charme aus den 20er Jahren. Lemke fürchtet noch weitere Verkäufe: „Wenn wir uns von der Jugendherberge trennen, weil sie defizitär ist, was machen wir dann mit dem Schloß Broich?“ Dort müssen Millionen investiert werden.