Mülheim/München. .
Zufrieden kehrte Wirtschaftsförderer Jürgen Schnitzmeier zurück von der Expo Real: Er zeigt sich zuversichtlich, dass die Stadt in Kürze die Jugendherberge am Kahlenberg veräußern kann.
„Wir haben eine ganze Reihe Gespräche und Verhandlungen fortgeführt“, auch ein paar neue Kaufinteressenten für die Jugendherberge seien in München hinzugekommen, so Schnitzmeier. Man sei optimistisch, die Immobilie zum Jahresende an einen Investor bringen zu können. M&B werde der Stadt eine oder mehrere Verkaufsoptionen „abschlussfähig“ vorlegen können.
In den Gesprächen mit potenziellen Käufern habe sich herauskristallisiert, dass beste Aussichten für hochwertiges Wohnen bestünden. Ein Betrieb von Gastronomie oder Hotel sei eher ausgeschlossen, wegen der begrenzten Parkplätze am Ort. Die Jugendherberge, die zum Jahresende ihren Betrieb einstellt, verfügt über eine Bruttogeschossfläche von 2356 m² – da wären auch bei großzügigem Zuschnitt einige Wohnungen zu schaffen.
Auf der Expo Real bewarb auch Kurtludwig Lindgens seinen „Leder-Campus“. Das riesige stadtnahe Areal an der Ruhr, auf dem zurzeit noch die Lederfabrik Seton ein Standbein hat (Mietvertrag bis 2014), will er für eine Gewerbe- und Wohnnutzung am Markt platzieren. Lindgens sprach von „sehr vielen ernsthaften Interessenten“; weitere Gespräche und Ortsbesichtigungen seien fest vereinbart worden. Laut Schnitzmeier sind „sehr renommierte“ Projektentwickler darunter. „Der Markttest ist gelungen“, sagt Lindgens. Das Grundstück stoße auf große Gegenliebe. Gleichwohl wird noch reichlich Zeit ins Land ziehen, bis an der Düsseldorfer Straße Baurecht geschaffen sein wird.
Insgesamt zog Schnitzmeier zufrieden Messebilanz. Für das alte Agiplan-Gebäude habe sich das Interesse zwar in Grenzen gehalten, insgesamt aber stabilisiere sich, so sein Eindruck, die Finanz- und Immobilienwirtschaft auf solidem, erfreulicherweise auch sachlich-fundierterem Niveau als vor der Krise. Man habe die Fortschritte bei Ruhrbania vermitteln können, ebenso im Verbund mit dem Messepartner Menerga die Anstrengungen, klimafreundliche und energieeffiziente „Innovation City“ zu werden.
Auch die Mülheimer Rheingrund AG, Verwalterin der nahezu verwaisten Depot-Immobilie in Speldorf, war in München als Sponsoring-Partner von Mülheims Messestand zugegen. Bekanntlich war jüngst die Insolvenz der luxemburgischen Eigentümerin bekannt geworden. Schnitzmeier bestätigte zwar, dass „auch das Depot Gegenstand von Gesprächen mit Eigentümern und Interessenten war“ – Inhalte wollte er aber nicht nennen. Nur so viel: „Wir hoffen, dass trotz der schwierigen Rahmenbedingungen eine Lösung gefunden werden kann.“