Mülheim. Wer gern Rad fährt, steuerte an Himmelfahrt die Müga an: Dort fachsimpelten Laien und Experten beim Fahrradfrühling über neueste Trends.
Im Müga-Park am Schloß Broich drehte sich am Donnerstag alles um das Fahrrad. Familien, Jung und Alt kamen auf der weitläufigen Wiese am Schloß Broich zusammen, um ihre Begeisterung für das Fahrrad beim Fahrradfrühling und beim 70. Volksradfahren miteinander zu teilen. Die Besucher bekamen bei dem Event an einzelnen Ständen Informationen rund ums Fahrrad, Fahrräder konnten aber auch direkt vor Ort angeschaut, ausprobiert und gekauft werden.
Beim 70. Volksradfahren konnten sich Fahrradbegeisterte selbst sportlich betätigen. Angeboten wurde eine Familienroute mit einer Strecke von 28 Kilometern und eine circa 45 Kilometern lange Strecke für die Geübten. Zum ersten Mal konnten auch die Kleinen bei der zehn Kilometer langen Kinderroute zeigen, was sie auf dem Fahrrad so draufhaben.
82-jähriger Mülheimer: „Wir leben auf dem Fahrrad“
Zahlreiche Menschen laufen umher und schieben dabei ihre Fahrräder neben sich, währenddessen gehen andere zu den zahlreichen Ständen, holen sich Informationen, schauen sich Räder an oder setzen sich einfach an einen der Tische und lassen es sich bei einer Bratwurst und Bier gut gehen. Auf einer Bühne wird Live-Musik gespielt. Die Mutigen versuchen sich an der aufgestellten Kletterwand und die Kleinen toben sich auf der Hüpfburg aus.
Herbert (82) ist schon lange begeisterter Radfahrer und mit Leidenschaft dabei: „Seit wir aktive Fahrradfahrer sind, lassen wir keinen Fahrradfrühling aus.“ Der 82-Jährige ist zwar am Himmelfahrtstag auch mit Fahrradbekleidung ausgestattet, heute geht es jedoch nicht auf eine der Strecken des Volksradfahrens. Der Grund ist keinesfalls Überanstrengung: „Wir machen zweimal die Woche Fahrradtouren. Wir leben auf dem Fahrrad“. Daher ist heute mal ein Tag ohne Fahrradtour angesagt.
Auch interessant
Mülheimer Fahrrad-Experten: Immer mehr E-Bikes werden verkauft
In den vergangenen Jahren ließe sich ein Trend beobachten, der nahezu jedem Verkehrsteilnehmer ins Auge springen dürfte, stellen Experten fest. „Es gibt immer mehr E-Bikes“, sagt daher auch Klaus Külschbach vom Radclub Sturmvogel. Auch Volker Isbruch-Sufryd vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) Mülheim/Oberhausen bestätigt die Entwicklung: „Es gibt eine Tendenz zum E-Bike“. Doch das berge auch Gefahren: „Das Problem ist, dass Ältere nicht klarkommen, weil das Tempo zu hoch ist. Es sollte E-Bike-Kurse geben.“ Doch es gebe auch ein generelles Problem mit E-Bikes im Straßenverkehr: „Das schnelle Fahren wird oft als Bedrohung empfunden und als rücksichtslos beschrieben“, erklärt Volker Isbruch-Sufryd.
Lutz Diehl (53) und Kerstin Mühr (50) genießen gerade ihr Brötchen mit Bratwurst und ihr alkoholfreies Bier. Das haben sie sich auch redlich verdient, denn sie haben die Volksradfahr-Strecke von 45 Kilometern hinter sich gebracht. Um ihren Hals tragen sie eine glänzende Goldmedaille. „Ich fahre täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit und der Fahrradfrühling ist ein lustiges Event, bei dem man auch neue Ecken kennenlernt“, erzählt der 53-jährige Diehl. Kerstin Mühr fährt fahrradtechnisch gegen den Trend: Sie hat mittlerweile dem E-Bike abgeschworen: „Ich hatte keine Lust mehr auf das E-Bike, das war mir nicht mehr sportlich genug“.
Rekord-Teilnehmerzahl beim 70. Mülheimer Volksradfahren
Auch interessant
Organisiert wird das Event von der Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH (MST) in Kooperation mit dem Radclub Strurmvogel 1898. Der erste Vorsitzende des Radclubs Sturmvogel, Klaus Külschbach, ist sichtlich begeistert: „Die Starterzahlen beim Volksradfahren sind kaum noch nachzuvollziehen, das sind Rekordwerte. Die Teilnehmer werden die Tausend weit überschreiten, das hatten wir seit Jahren nicht mehr“.
Auch die neue Idee mit der Kinderstrecke sei ein voller Erfolg: „Familien sind unheimlich stark vertreten. Die Eltern sind begeistert, das sollten wir auf jeden Fall nächstes Jahr wiederholen.“
Radfahren in Mülheim - Mehr zum Thema
- Was man auf dem Ruhrtalradweg in Mülheim entdecken kann
- Rad- und Fußweg in Mülheimer Ruhrauen: „Besonders schlecht“
- Kaiserstraße bekommt einen neuen Fahrradweg
- Mülheim: Politik hat das Fahrrad als starkes Thema erkannt
- XXL-Fahrradboxen in Mülheim geplant: Das sind die Details
- Wirtschaftsfaktor Rad: An Mülheim strampelt viel Geld vorbei
- Warum man in Mülheim bald mit dem Rad übers Ruhrtal fährt
>> Bleiben Sie in Mülheim auf dem Laufenden: Weitere Nachrichten aus Mülheim lesen Sie hier. +++ Sie wollen keine Nachrichten aus Mülheim verpassen? Abonnieren Sie kostenlos unseren Newsletter! +++ Haus, Wohnung, Grundstück - Alles zum Wohnen und Bauen in Mülheim +++ Gastronomie in Mülheim - Hier finden Sie unsere Extra-Seite dazu. +++ Einkaufen in Mülheim - Unsere Extra-Seite zum Handel +++ Hier geht es zum Mülheimer Freizeitkalender. Legen Sie sich doch einen Favoriten-Link an, um kein Event zu verpassen! +++ Blaulicht! Hier geht es zu weiteren Meldungen.+++Abonnieren Sie uns kostenlos bei Whatsapp!