Mülheim. 2021 war die Anlage von Blau-Weiß Mintard überschwemmt. Für den Wiederaufbau gibt es nun eine Förderung. Was mit dem Geld passiert(e).
„Bis hierhin stand das Wasser.“ Nur noch ein kleines Schild erinnert auf der Platzanlage der DJK Blau-Weiß Mintard an den 15. Juli 2021. Damals war die komplette Anlage des Fußballvereins in den Ruhrauen unter Wasser. Nun wurde den Mülheimern eine erhebliche Fördersumme bewilligt.
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685.000 Euro fließen vom Land nach Mintard. „Das ist für uns natürlich ein großer Schritt, diese Fördermittel bewilligt zu bekommen, um die wir uns beworben haben und für die wir gekämpft haben“, sagte der Vereinsvorsitzende Christian de Nocker. Der Verein habe das Glück gehabt, in der Zwischenzeit nicht hilflos dagestanden zu haben. „Wir konnten den Betrieb im Wesentlichen aufrechterhalten“, so De Nocker. Dennoch: „Es gibt viele Ecken, wo es nagt und wo es für uns wichtig ist, dass es einen Schritt vorangeht“, meinte der Vereinschef.
Warum es beim Mintarder Förderantrag zu Verzögerungen kam
Für Daniel Sieveke, Staatssekretär im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, war der Freitag nicht nur wegen des sonnigen Wetters „ein toller Tag“. Sieveke hatte zuvor schon im Rathaus 1,3 Millionen Euro für den Wiederaufbau der Stadt nach dem Hochwasser „abgeliefert“. „Es ist kein Abschließen der Vergangenheit, sondern eine Förderung für die Zukunft“, betonte er.
Dass die Mintarder erst jetzt die so wichtigen Mittel bewilligt bekamen, lag unter anderem an den unterschiedlichen Eigentümerstrukturen und der baurechtlichen Situation. „Wir mussten den Antrag mehrfach überarbeiten und anpassen“, so Vereinschef Christian de Nocker. Schließlich musste ein Gesamtkonzept aufgestellt werden anstatt einzelne Fördermaßnahmen einzureichen. „Und dann sind unsere Ressourcen als Ehrenamtler auch begrenzt“, gab der Vorsitzende zu bedenken.
Blau-Weiß Mintard benötigt mehr als die nun bewilligten Mittel
Nach dem ersten Antrag Mitte 2022 drehte das Verfahren mehrere Runden, ehe es im Herbst 2023 schließlich finalisiert wurde. „Der Weg dahin war das deutlich beschwerlichere“, bilanzierte De Nocker.
Mit den 685.000 Euro kommt der Verein aber längst noch nicht hin. 80.000 Euro Versicherungssumme und etwa 95.000 Euro an Spenden sind bereits geflossen. Dazu kommen Darlehen von Mitgliedern, um Maßnahmen durchführen zu können. Mittel aus dem Programm „Moderne Sportstätte“ fließen in einen Toiletten-Neubau, für einen Kabinenumbau ist eine Förderung der Stinnes-Stiftung zugesagt. „Wir landen am Ende sicherlich bei 850.000 Euro, die investiert werden müssen“, rechnete Christian de Nocker vor.
Mülheimer Vereinsheim ist schon komplett saniert - was jetzt noch ansteht
Das Vereinsheim inklusive der Kabinen konnte in der Zwischenzeit schon komplett saniert werden. „Durch Hochwasser hatten wir eine baurechtliche Ausgabensituation, das wäre sonst nicht gegangen. Da hatten wir Glück im Unglück, dass eine Tür aufgegangen ist, die sonst nicht aufgegangen wäre“, so der Klubchef.
Das Nebengebäude wird abgerissen und neu gebaut, es soll bei den Heimspielen wieder als Kiosk genutzt werden. Der Schwerpunkt der noch anstehenden Arbeiten ist aber der Platz selbst. „Die Qualität hat reichlich gelitten, Spieler und Trainer warten sehnsüchtig darauf. Durch die Förderzusage konnten wir aber bereits den Auftrag erteilen“, gab De Nocker bekannt. Nach Ostern soll die Firma ausrücken, um den Belag auszutauschen. Gespräche mit dem Mülheimer Sportservice über mögliche Ausweichplätze laufen bereits. Unter Umständen werden einige Mintarder Teams auch nach Breitscheid ausweichen. Zum Landesliga-Derby gegen den VfB Speldorf am 21. April soll der neue Kunstrasen liegen.
„Wir sind in Gesprächen, um einen Kleinfeldkunstrasen bauen zu können“
Ein Teil der Fördersumme ist auch für die Sanierung des Ascheplatzes vorgesehen, weil dort die Drainage beim Hochwasser kaputtgegangen ist. Die Mintarder wollen aber nicht erneut einen Ascheplatz bauen. Ein Umbau ist aber nicht förderfähig. „Wir sind in Gesprächen, um zumindest einen Kleinfeldkunstrasen bauen zu können“, so De Nocker. Auch das Rasenspielfeld am hinteren Rand der Anlage muss erneuert werden. „Den haben wir aus dem Antrag aber erst einmal herausgelassen.“
Mit dem Geld können die Mintarder erst einmal aufatmen. „Aus einer katastrophalen Situation ist dann doch eine Menge Gutes hervorgegangen“, freut sich Christian de Nocker. Und am Ende hatte Geschäftsführer Werner Gorgs noch eine Nachricht für den ein oder anderen Kritiker parat: „Von dem Geld fließt nicht ein Cent in die erste Mannschaft.“ Die wird bekanntlich seit Anfang des Jahres vom 2006er WM-Teilnehmer David Odonkor trainiert.
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