Mülheim. Die Ampelschaltung an der Aktienstraße/Freiherr-vom-Stein-Straße wurde geändert, nun herrscht oft Chaos. Was Mülheimer und die Stadt dazu sagen.

Heike Deuse ist es absolut leid: „Das dauert hier oft unendlich lang“, stöhnt sie beim Anblick der Autokolonne, die sich über die Linksabbiegerspur der Aktienstraße Richtung Freiherr-vom-Stein-Straße wälzt. „Vor allem im Berufsverkehr ist es extrem.“ Das Problem existiere, seit die Stadt am Abzweig eine Ampelanlage für Blinde und Sehbehinderte errichtet hat. Es sei höchste Zeit, so die 57-jährige Bankkauffrau, dass die Verwaltung etwas unternimmt, um die Situation zu entschärfen.

Sabine Walter (65), Betreiberin der nahen Fahrschule Schulterblick, nervt die Situation ebenfalls. „Das ist viel schlimmer als früher.“ Die Fahrlehrerin fürchtet, dass sie die Kreuzung mit ihren Schülern bald meiden muss: „Sonst stehen sie mehr im Stau, als dass sie fahren.“ Die Straßen am Rewe seien Hauptknotenpunkt, „von hier rauscht der Verkehr in alle Richtungen“. Mittlerweile sei es „die Hölle“, dort entlangzufahren. Selbst wenn man nur geradeaus Richtung City wolle. Denn Autofahrer, die von der A40 kommen und ebenfalls links abbiegen möchten, fänden oft kein Schlupfloch in der endlos langen Schlange und stünden dann gern mal quer auf der Geradeaus-Spur. Folge? „Eine Riesen-Huperei.“

Ein großes Hindernis sind ignorante Kunden des Supermarktes, sagt die Mülheimerin

Weiteres Hindernis sind ignorante Kunden des Supermarktes, berichtet Deuse. „Auch wenn da eindeutig eine durchgezogene Linie ist, biegen sie aus der Schlange heraus auf den Parkplatz ab.“ Heißt: Alle müssen auch darauf noch warten. Die Anwohnerin besucht oft den Friedhof in Borbeck - vor der Rückfahrt nach Mülheim graut es ihr stets. Kathrin Stachelhaus, Verkäuferin im Bistro Küchenwerk, versteht das: Aus dem Fenster schaut sie ganztägig auf die Kreuzung, spricht von einer „Katastrophe“ für alle, die die Winkhauser Kreuzung überfahren müssen. „Wir kriegen hier ab und an Schnappatmung.“

Die Anwohnerin Heike Deuse (r.) und Fahrlehrerin Sabine Walter ärgern sich über die Zustände an der Kreuzung in Mülheim-Winkhausen.
Die Anwohnerin Heike Deuse (r.) und Fahrlehrerin Sabine Walter ärgern sich über die Zustände an der Kreuzung in Mülheim-Winkhausen. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Der Stadt ist das Problem hinlänglich bekannt. Laut Helmut Voß, Abteilungsleiter Verkehr- und Straßenplanung, hat man die Ampelschaltung tatsächlich verändert, als die Hilfe für Blinde errichtet wurde. „Sie wurde den gesetzlichen Vorgaben angepasst.“ War es zuvor möglich, dass die Linksabbieger früher Grün bekamen als der aus der Innenstadt kommende Verkehr, sind die Ampeln nun gleichgeschaltet - weil die alte Regelung mittlerweile „verboten“ sei.

Mülheimer Politiker: Auch die Straßenbahn-Linie 104 wird regelmäßig blockiert

Das Thema hat auch die Politik erreicht. Die Fraktionen von CDU und Grünen in der Bezirksvertretung 2 drängen ebenfalls auf eine Änderung, „damit die Linksabbieger ungehindert einbiegen können und der ÖPNV beschleunigt wird“, heißt es in einem Antrag. Auch die Linie 104 werde dort regelmäßig blockiert.

Laut Voß nimmt die Verwaltung in der Sitzung der BV am Dienstag Stellung zum Sachverhalt. Eines sei schon klar: „Wir werden sicherstellen, dass man künftig besser abbiegen kann.“ Voraussichtlich werden die Linksabbieger dann länger Grün haben als die ihnen entgegenkommenden Fahrzeuge. Wann genau das umgesetzt wird, auch dazu werde man sich am Dienstag erklären.

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