Mülheim. Zum Ende des Jahres ziehen Einzelhändler aus Mülheims Innenstadt Bilanz. Viele sind enttäuscht, ein Händler ist auch zufrieden. Eine Umfrage.

Zum Ende des Jahres zieht der Einzelhandel in Mülheims Bilanz. Die meisten Händler beklagen ein sehr ruhiges Weihnachtsgeschäft mit so schlechten Umsätzen wie nie.

Weniger Menschen als im Vorjahr waren in der Stadt unterwegs und das Konsumverhalten war so niedrig wie selten. Diese Erfahrung hat auch Juwelier Lüttgen an der Leineweberstraße gemacht. „Es waren wenig Kunden und wenig Umsatz“, so Werner Lüttgen. Er ist nicht zufrieden mit dem diesjährigen Weihnachtsgeschäft. Ein großes Problem sei für ihn der Standort. „Es gibt in Mülheim nichts mehr, was hier hinlockt.“ In seinem Geschäft in Hattingen begann die Weihnachtszeit auch später als sonst, aber es wurde deutlich mehr verkauft als in Mülheim. „Es gab ruhige Monate, aber auch gute Monate“, schaut Lüttgen auf das Jahr 2023 zurück. „Aber das Weihnachtsgeschäft war sehr mau und brachte kein Grund zur Freude.“

Sorgen um Strom, Gas und Kriege: Mülheimer nicht in Kauflaune

Auch Ledermoden Langhardt an der Schloßstraße bezeichnet das Kaufverhalten zur Weihnachtszeit als sehr zurückhaltend. „So ruhig war es schon lange nicht mehr“, bestätigt die Filialleiterin Elke Kretschmar. Ihre Mitarbeiterin Marion Jakobs findet noch deutlichere Worte: „Ich bin seit Jahren im Einzelhandel tätig, aber so ein ruhiges Weihnachtsgeschäft habe ich noch nie erlebt.“ Dabei lief das Jahr insgesamt gut. „Besonders das Frühjahr und der Sommer waren sehr gut, doch Anfang November hat die Kauflust der Menschen nachgelassen. Zu viele Sorgen um Strom, Gas und auch Kriege hindern die Menschen, neue Sachen zu kaufen.“ Und das trotz einer Rabattaktion, die derzeit wegen Umbaus stattfindet. „Wir hoffen auf eine große Neueröffnung im Mai mit starkem Umsatz, um die Winterzeit auszugleichen.“