Mülheim. Viele Bereiche des öffentlichen Lebens gerieten durch die Pia-Insolvenz in Gefahr, manche blieben erhalten. Nun gibt es eine Zwischenbilanz.

Es ist eine vorläufige Bilanz, mit der Tanja Bückmann durchaus zufrieden ist. Fünf von 15 Teilbetrieben der im Insolvenzverfahren steckenden Pia-Stadtdienste gGmbH konnten gerettet werden. Derzeit, so die Insolvenzverwalterin, befinde man sich noch in der Endabstimmung mit dem Interessenten für die Übernahme der Radstation – sie wird als einer von fünf Unternehmenszweigen unter neuer Betriebsleitung erhalten bleiben können. Dadurch behalten drei Menschen ihren Job.

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„Wir konnten insgesamt 34 Stellen erhalten“, sagt Bückmann. Auf ursprünglich rund 120 Stellen der gemeinnützigen Pia-Stadtdienste gerechnet, ergibt das immerhin etwas mehr als ein Drittel. „Es hätte an der einen oder anderen Stelle noch besser laufen können“, räumt die Juristin ein. Die Interessenlagen der Beteiligten hätten teils sehr weit auseinander gelegen. Sie erklärt aber auch: „Das, was jetzt erhalten werden konnte, ist auf unser Engagement und die gute Zusammenarbeit mit der ehemaligen Geschäftsführung zurückzuführen.“

Mülheimer gGmbH startete mit schwierigen Bedingungen in die Verhandlungen

Dass eine gGmbH, wie es die Pia-Stadtdienste waren, nicht gerade die besten Konditionen bietet, um Interessenten für eine Übernahme zu locken, habe die Verhandlungen nicht einfach gemacht, „aber wir konnten angesichts der Umstände vieles herausholen.“ Auf der Kehrseite stehen die Menschen, die trotz der Teilerfolge ihren Job verloren haben, etwa Frank Schellberg, ehemaliger Geschäftsführer der Pia-Stadtdienste gGmbH. Auf Anfrage wollte er sich nicht äußern – zumindest noch nicht. Für die kommenden Tage kündigt Schellberg eine öffentliche Stellungnahme an.

Der Arche-Park im Mülheimer Witthausbusch: Der Kioskbetrieb konnte nun doch gerettet werden.
Der Arche-Park im Mülheimer Witthausbusch: Der Kioskbetrieb konnte nun doch gerettet werden. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Die Meilensteine, wie Insolvenzverwalterin Tanja Bückmann sagt, seien nun gelegt. Das Insolvenzverfahren aber noch längst nicht vorbei: „Vor uns liegen noch etwa drei bis vier Jahre Regelabwicklungszeit.“ Derzeit liefen – neben den letzten Absprachen für die Übernahme der Radstation – das Verfassen der Betriebsübergangsschreiben, der Leerzug und die Rückgabe von Räumen.

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Als einen der größten Verdienste im Rahmen der Verhandlungen betrachtet Bückmann die Übernahme im Bereich der Flüchtlingshilfe. „Dadurch konnten 23 Stellen erhalten bleiben“, so die Insolvenzverwalterin. Auch der Bottroper Betriebszweig, der unter anderem zwei Radstationen und einen Seniorendienst umfasst, konnte gerettet werden. Wer die Teilbetriebe jeweils übernommen hat, möchte die Juristin aus datenschutzrechtlichen Gründen zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt geben. „Aber die neuen Betreiber werden mit Sicherheit bald in Erscheinung treten.“

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