Mülheim. Das Insolvenzverfahren der Pia-Stadtdienste gGmbH hat schon für mehrere Betriebe in Mülheim die Einstellung gebracht. Nun kommen noch mehr hinzu.

Bereits seit Monaten läuft das Insolvenzverfahren der Pia-Stadtdienste gGmbH, vor einem Monat wurde die Schließung vierer Teilbetriebe zu Ende September bekannt. Nun steht fest: Es folgen weitere Unternehmenszweige. Bei einer Arbeiterversammlung am vergangenen Donnerstag überbrachte Insolvenzverwalterin Tanja Bückmann den Betroffenen die Botschaft.

So sollen fünf weitere Teilbetriebe auf den Imbiss am Wassermuseum „Aquarius“, das „Café am Fluss“ am Haus Ruhrnatur, die „Radranger“ und die „Stromsparer“ folgen. „Das Projekt Post- und Kurierdienst wird schon zu Ende September eingestellt“, erklärt Bückmann. Darüber werden vier weitere Bereiche der Pia-Stadtdienste gGmbH zu Ende Oktober ihren bisherigen Betrieb einstellen: Die Radstation Duisburg, die Pflegeselbsthilfe sowie die Projekte Ruhrstrand und Revierrad konnten nicht mehr gerettet werden.

Mülheimer Pia-Stadtdienste: „Haben harte Einschnitte erwartet“

„Ich habe um jeden Arbeitsplatz gekämpft“, gibt die Insolvenzverwalterin einen Einblick in ihre Arbeit. Von den jüngst beschlossenen Teilschließungen seien etwa 120 Mitarbeitende betroffen, mit 36 stehe man noch in Gesprächen, um ihnen möglicherweise an anderer Stelle Arbeit vermitteln zu können. „Es ist wirklich sehr positiv, wie die Mitarbeiter das Verfahren mittragen“, sagt Tanja Bückmann. „Das habe ich auch schon ganz anders erlebt.“

Zuvor war die Pia-Stadtdienste gGmbH von der Insolvenzverwalterin in drei Cluster unterteilt worden: Geschäftsbereiche ohne Übernahmeinteressenten, theoretisch rentable mit einer Chance und bislang defizitäre Bereiche mit Interessenten. Mit dem bisherigen Verlauf des Verfahrens gibt sich die Juristin zufrieden: „Wir haben mit harten Einschnitten gerechnet, dafür bin ich aber bislang sehr zufrieden.“

Nach der Gläubigerversammlung am 4. Oktober, bei der auch die Stadt als eine der Gläubigerinnen beteiligt sein wird, stehe der nächste harte Schnitt für Ende Oktober bevor, wenn die angekündigten Schließungen umgesetzt werden. „Danach werden einige Aufräumarbeiten anfallen.“ Es werde vor allem um die Frage künftiger Strukturen und möglicher Neuaufstellungen oder anderweitiger Veränderungen gehen, einige davon dürften bei der anstehenden Gläubigerversammlung auf den Tisch kommen.

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