Mülheim. Die Pia-Stadtdienste gGmbH steckt in einem Insolvenzverfahren. Betroffen sind unter anderem Radstationen und das Naturbad. Wie es nun weitergeht.

Viele Projekte, die Mülheim lebens- und liebenswerter machen, sind mit der Paritätischen Initiative für Arbeit, kurz Pia, verbunden: das Naturbad Styrum, der Kiosk im Arche Park im Witthausbusch, die Radstationen am Hauptbahnhof und in Styrum. . . Das Personal vor Ort ist den Mülheimern vertraut, zum Teil ans Herz gewachsen. Nun bedroht ein Insolvenzverfahren die weit über 100 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die zur Pia-Stadtdienste gGmbH gehören, überwiegend ehemalige Langzeitarbeitslose.

Frank Schellberg, Geschäftsführer der Pia-Stadtdienste gGmbH, teilte am Freitag mit, man habe einen entsprechenden Antrag gestellt, „um das Unternehmen nachhaltig zu sanieren“. Das Amtsgericht Duisburg habe daraufhin das vorläufige Insolvenzverfahren angeordnet und Rechtsanwältin Tanja Bückmann zur Insolvenzverwalterin bestellt.

Mülheims Pia-Geschäftsführer: „Unsere Projekte laufen wie gewohnt weiter“

Die aktuellen Geschehnisse hätten zunächst keine Auswirkungen auf den Betrieb der beliebten Projekte, beteuerte Schellberg auf Nachfrage. „Alles läuft weiter wie bisher.“ Seit 1997 ist die Pia an vielen prominenten Stellen der Stadt aktiv: So betreibt das Stadtdienste-Personal auch die Imbissbude am Aquarius Wassermuseum und das Café am Fluss im Haus Ruhrnatur. „118 engagierte Mitarbeiter und Mitarbeiterin tragen täglich dazu bei, dass Bürger und Besucher der Stadt unter dem Motto ,Gemeinsam aktiv für Mensch und Stadt’ vielfältige Angebote nutzen können“, lobt Schellberg.

Frank Schellberg, Geschäftsführer der Pia Stadtdienste gGmbH, informierte jetzt über das Insolvenzverfahren, von dem 118 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen betroffen sind.
Frank Schellberg, Geschäftsführer der Pia Stadtdienste gGmbH, informierte jetzt über das Insolvenzverfahren, von dem 118 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen betroffen sind. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Um dies auch weiterhin zu ermöglichen, prüfe man aktuell diverse Sanierungsmöglichkeiten, habe „erste gute Gespräche geführt“. Man habe bewusst entschieden, früh an die Öffentlichkeit zu gehen, „um auch in dieser schwierigen Situation, größtmögliche Transparenz herzustellen“. Die ungewisse Situation sei für die Mitarbeitenden „belastend“, sagt Schellberg. Weitere Infos gebe es frühestens Mitte kommender Woche.

Ende 2022 hatte bereits das Dienstleistungszentrum Arbeit gGmbH der Pia Insolvenz angemeldet. Nicht betroffen von alldem ist die Pia-Stiftung für integrierte Stadtentwicklung.