Mülheim. Jahrzehntelang fuhren Mülheimer im Naturschutzgebiet im Rumbachtal über Bike-Rampen, ohne Erlaubnis. Die Stadt will die Strecke nun platt machen.
Fertig ist die neue Mountainbike-Strecke am Uhlenhorst noch nicht – nicht einmal ansatzweise. Zudem beklagen die Pächter weiterhin Vandalismus gegen ihre Aufbauversuche, bemerkte Dezernent Felix Blasch im Umweltausschuss. Und doch soll noch im September die erste Konsequenz für eine Strecke gezogen werden, die jahrzehntelang geduldet wurde: Den Parcours an der Riemelsbeck zwischen Heißen und Raadt will die Stadt nun platt machen.
Der ist so illegal wie nicht wenige Anlagen, die von Jugendlichen und Erwachsenen in Mülheims Naturschutzgebieten aus Lehm und Holz gebaut wurden. Und „von Generation zu Generation weitergegeben wurden“, schildert Daniel Mühlenfeld (SPD), der sich im Umweltausschuss dazu bekannte, selbst auf der Piste unterwegs gewesen zu sein – in den 1980er Jahren. Ein Bußgeld dürfte ihn daher nicht ereilen.
Stadt Mülheim zur Riemelsbeck: „Legalisierung leider nicht möglich“
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Doch Jugendliche fragen sich auch: Warum ausgerechnet hier und jetzt? Aus Sicht der Stadt dient das noch unfertige MTB-Areal in Speldorf zum Anlass, den Parcours am anderen Ende der Stadt abzureißen. Das harte Vorgehen gegen illegale Pisten sei Teil des Kompromisses, mit dem der Rat auf Anraten der unteren Naturschutzbehörde die Speldorfer Strecke von den Restriktionen des Naturschutzes – und gegen die Bedenken von Anwohnern und des Naturschutzbeirates – befreit habe.
„Die illegale MTB-Strecke im Naturschutzgebiet an der Riemelsbeck im Rumbachtal widerspricht dem Schutzzweck eines Schutzgebietes, eine Legalisierung ist leider nicht möglich“, argumentierte Umweltdezernent Blasch in diesem Fall. Denn ein Naturschutzgebiet dürfe nicht betreten, geschweige denn als Sportstätte benutzt werden.
Hinweisschilder im Mülheimer Wald verhinderten das Fahren dort nicht
In dem Waldstück an der Riemelsbeck seien Sprungrampen mit erheblichen Ausmaßen, die sich in einem Buchen-Altbestand mit abgängigen Bäumen befänden. „Sowohl von den Bäumen als auch von den Hindernissen können Gefahren für Menschen, die sich im Schutzgebiet befinden, ausgehen“, begründet die Stadt ihr Handeln.
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Die Stadt, der das Waldstück gehört, hatte im vergangenen September mit Hinweisschildern versucht, das Fahren dort zu verhindern. Genutzt hat die Beschilderung nichts. „Die Schwarzbauten sollen deshalb je nach Witterung in der 38./39. Kalenderwoche beseitigt werden“, kündigt Blasch an. Das werde - wohl ähnlich wie vor einigen Jahren im Uhlenhorst – mit Kettenfahrzeugen und Kleinbaggern geschehen.
Trostpflaster für Biker: Stadt will nach Ersatz suchen
Dadurch aber werde der Boden „angeraut“, damit sich dort schnell Pflanzen ansiedeln können. „Das sieht zunächst vielleicht etwas ,wild’ aus“, warnt der Umweltdezernent, es diene jedoch im Ergebnis dem Naturschutz.
Aber: Die Stadt will diesmal nicht einfach nur die illegale Strecke abräumen, sondern Ersatz für die Jugendlichen und Erwachsenen finden. Man suche weiterhin nach geeigneten Übungsgeländen, die alternativ genutzt werden können, so Blasch. Im Gespräch etwa war bisher eine Fläche südlich der Hardenbergbrücke am RS1. Was es aber brauche, sei ein Verein, der als Pächter bereits stünde. SPD-Sprecher Mühlenfeld begrüßte die Bemühungen, denn es sei kaum zu erwarten, dass junge Leute von der Riemelsbeck bis zum Uhlenhorst führen, um dort die Piste zu nutzen.