Mülheim. Nach einem verflixten Jahr 2021 gab es in Mülheim zuletzt deutlich weniger Ehescheidungen. Die achtziger Jahre waren in dieser Hinsicht extrem.

Längst nicht alle Paare werden gemeinsam alt: Insgesamt 308 Ehen wurden im vergangenen Jahr in Mülheim geschieden, dies teilte das Amtsgericht jetzt auf Anfrage mit. Verglichen mit dem Vorjahr ist das keine hohe Zahl: Laut Daten des Statistischen Bundesamtes hat es 2021 insgesamt 356 Scheidungen in Mülheim gegeben. Das entspricht 2,1 Scheidungen je 1000 Einwohner – deutlich über dem deutschlandweiten Durchschnitt von 1,7.

Im Jahr 2020 waren es demgegenüber nur 267 Paare, die ihre Ehe in Mülheim aufgelöst haben: Mit 1,6 Scheidungen pro 1000 Einwohnern lag die Stadt damals unter dem Bundesschnitt von wiederum 1,7.

Scheidungen in Mülheim betreffen meist auch minderjährige Kinder

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Eine besondere Brisanz bekommen Scheidungen oft dann, wenn gemeinsame Kinder betroffen sind. Für 2022 sind hierzu noch keine Mülheimer Daten verfügbar. Zahlen bis 2021 finden sich in der Regionalstatistik: Im Jahr 2021 hatte nur eine Minderheit der geschiedenen Paare, nämlich 158 Paare, keine minderjährigen Kinder mehr. Dagegen hatten 198 Paare noch minderjährige Kinder, in 107 Fällen ging es um zwei oder mehr Kinder. Insgesamt wurden 2021 in Mülheim 334 Kinder registriert, die von einer Scheidung ihrer Eltern betroffen waren.

Dies bedeutete eine erhebliche Steigerung gegenüber dem Jahr 2020, als bei insgesamt 267 Scheidungen in Mülheim 244 Kinder betroffen waren. Damals wurden 145 Eltern mit minderjährigen Kindern geschieden, 70 dieser Paare hatten zwei oder mehr Kinder.

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Zwei eingetragene Lebenspartnerschaften wurden 2022 aufgehoben

In früheren Jahren lag die Zahl der Ehescheidungen in Mülheim allerdings deutlich höher. Im Jahr 2003, also vor zwei Jahrzehnten, wurden 499 Scheidungen rechtskräftig. Einen Höchststand hatte es 1982 gegeben: 517 Mülheimer Paare sagten „Nein“.

Doch auch eingetragene Lebenspartnerschaften halten nicht ewig. Im Vorjahr wurden in Mülheim zwei dieser gleichgeschlechtlichen Verbindungen aufgehoben, 2021 waren es vier.