Mülheim. Trotz immens gestiegener Kosten: Mülheims Stadtrat hat den Bau für ein neues Hallenbad freigegeben. Aber nicht das Geld sorgt für eine Debatte.
Der Neubau eines Hallenbades in Mülheim-Heißen ist in trockenen Tüchern. Bei Enthaltungen der MBI stimmte Mülheims Stadtrat trotz knapper Kasse einstimmig für das 20-Millionen-Euro-Projekt. Streit entfachte sich aber doch.
Das marode Friedrich-Wennmann-Bad, dessen Dachschäden nun nicht mal mehr eine Freibadsaison zulassen, soll nach Fertigstellung des neuen Bades abgerissen werden. Dieses soll, wenn alles gut läuft, Anfang 2026 der Fall sein.
OB: Alle sollten sich freuen, dass das klamme Mülheim diese Investition stemmen kann
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Im Schwimmerbereich soll es ein 25 mal 15 Meter großes, bis zu 3,8 Meter tiefes Becken geben – mit sechs Bahnen, Startblöcken, einer Drei-Meter-Plattform und einem Ein-Meter-Sprungbrett. In einem anderen Hallenteil wird es ein Lehrschwimmbecken (12,5 mal 12,5 Meter) mit Hubboden geben, der bis zu einer Tiefe von 1,80 Meter abzusenken ist. Dazu sind drei Kinderbecken geplant.
Während OB Marc Buchholz betonte, dass es allen eine Freude sein müsste, diese Investition trotz der finanziell weiter angespannten Lage nun endlich stemmen zu können, machte die SPD zum Verdruss des OB und der Ratskoalition von CDU und Grünen ein anderes Fass auf. Ratsherr Filip Fischer kritisierte die zuletzt im Sportausschuss auf Antrag von Schwarz-Grün durchgesetzte Namensgebung für das neue Bad. Es soll schlicht „Hallenbad Heißen“ genant werden, der Name „Friedrich-Wennmann-Bad“ getilgt werden.
SPD kritisiert Umbenennung der Schwimmstätte scharf
Fischer machte wie weitere SPD-Vertreterinnen und -Vertreter seinem Unverständnis darüber Luft, warum das Gedenken an den langjährigen SPD-Fraktionsvorsitzenden Wennmann, der sich laut SPD seinerzeit sehr stark gemacht hat für den Bau eines Bades in Heißen, nicht auch für das neue Bad übernommen werde. Fischer führte an, dass so ein Vorgang, Gebäude und Straßen umzubenennen, bislang nur für Demokratiefeinde Anwendung gefunden habe. Die Initiative für den neuen Namen nannte der SPD-Politiker „geschichtsvergessen“.
CDU und Grüne, auch der OB, wiesen die SPD-Kritik scharf bis spöttisch zurück. FDP-Fraktionschef Peter Beitz war um Schlichtung bemüht: Warum nicht, fragte er, die Gelegenheit nutzen und die Bürgerinnen und Bürger fragen, welchen Namen das neue Bad tragen soll?
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