Mülheim. Die zweite Mülheimer Kirchenschließung in 2023 steht bevor: Sie betrifft St. Albertus Magnus. Welche Pläne es für das Gotteshaus offenbar gibt.
Die Zeit der Mülheimer Kirche St. Albertus Magnus als katholisches Gotteshaus läuft ab. Ostern wird hier noch feierlich begangen - mit einer Heiligen Messe in kroatischer Sprache am Ostersonntag. Auch Christi Himmelfahrt und Pfingsten 2023 wird die Styrumer Kirche noch erleben. Dann kommt der Abschied - an Fronleichnam.
Am Donnerstag, 8. Juni, um 10 Uhr wird in St. Albertus Magnus der letzte Gottesdienst gefeiert - das haben Vertreter der Pfarrei St. Barbara und der zuständigen Gemeinde St. Mariae Rosenkranz jetzt mitgeteilt. Anschließend startet dort die Fronleichnamsprozession - erstmals wird es nur eine einzige Prozession für die gesamte Pfarrei geben. Der Umzug führt durch Styrum zur katholischen Kirche St. Mariae Rosenkranz. Dort sollen die Gläubigen, die ihr Gotteshaus verlieren, ein neues Domizil finden.
Mülheimer Kirchenschließung betrifft vor allem die kroatische Gemeinde
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Dies sind vor allem die Mitglieder der kroatischen Gemeinde, die in St. Albertus Magnus mit Pater Vidan Miskovic regelmäßig Heilige Messen feiern. Laut Sigrid Geiger, Gemeindeleiterin von St. Mariae Rosenkranz, sind es etwa 150 Menschen mit kroatischen Wurzeln, die dort regelmäßig sonntags zusammenkommen - nicht nur aus Mülheim, sondern auch aus den umliegenden Städten. Sie sollen zum Abschluss der Fronleichnamsprozession in der Kirche am Marienplatz offiziell begrüßt werden.
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„Die Leute sind natürlich traurig, dass sie ihr Gotteshaus verlieren“, so beschreibt Sigrid Geiger die Stimmung bei den Betroffenen, „aber auch aufgeschlossen für Neues. Sie werden in St. Mariae Rosenkranz herzlich aufgenommen. Man kennt sich auch schon, und alle wollen, dass es gut weitergeht.“
Künftig wohl Wohnhäuser auf dem Areal an der Eberhardstraße
Wie es mit der verlassenen Kirche, die Mitte der Fünfzigerjahre errichtet wurde, weitergeht, ist noch offen. Die Kirchen St. Albertus Magnus wie auch St. Engelbert in Eppinghofen stehen zum Verkauf und wurden über das Immobilienportal des Bistums Essen angeboten. Für beide Areale sind die öffentlichen Verfahren abgelaufen. Christian Böckmann, Pfarrer von St. Barbara, erklärt zum aktuellen Stand: „Für beide Standorte sind wir in Gesprächen mit möglichen Käufern.“ Konkrete Namen könnten jedoch noch nicht öffentlich genannt werden.
„Für das Areal von St. Albertus Magnus wird wohl eine Wohnbebauung realistisch sein, die sich gut an das Umfeld an der Eberhardstraße anpasst“, so Böckmann. Ziel der Gemeinde sei es nicht, möglichst viel Geld beim Verkauf zu erzielen, „sondern Partner zu finden, die nachhaltig und sozialverträglich planen“.