Mülheim. Mülheims Osterakademie an der Luisenschule endete mit dem Besuch eine prominenten Gastes: Forscher Benjamin List. Er hatte einige Tipps parat.

Mit einer Experimentalshow ist am Mittwochnachmittag die Osterakademie an der Luisenschule zu Ende gegangen. An drei Tagen haben 50 Luisenschülerinnen und Luisenschüler aus den Jahrgangsstufen 7 bis 10 insgesamt 70 Grundschülern aus den Klassen 3 und 4 naturwissenschaftliches und technisches Basiswissen vermittelt.

„Die Osterakademie hat sich seit 2017 großartig entwickelt. Hier bringen sich Schülerinnen und Schüler mit Leidenschaft und kreativen Ideen ein“, sagt Chemielehrerin Beate Schulte. Sie hat die Osterakademie initiiert und hält als Koordinatorin die organisatorischen Fäden in der Hand. „Viele Kinder, die an den ersten Osterakademien teilgenommen haben, gehören heute zu den lehrenden MINT-Helfern oder studieren nach ihrem Abitur an der Hochschule Ruhr West oder arbeiten beim Max-Planck-Institut für Kohlenforschung.“ Finanziert wird die Osterakademie in den MINT-Fächern durch das ZDI-Netzwerk der Stadt. „Dadurch sind mir die Kontakte zu den anderen Kooperationspartnern wie dem MPI, der Camera Obscura, dem Haus Ruhrnatur, der RWW und der HRW vermittelt worden“, erklärt Schulte.

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Mit einer Experimentalshow endete die Osterakademie in diesem Jahr.
Mit einer Experimentalshow endete die Osterakademie in diesem Jahr. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Nach der abschließenden Experimentalshow beantwortete der am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung arbeitende Chemienobelpreisträger Benjamin List Fragen der Schülerinnen und Schüler. Sein wichtigster Rat an den Nachwuchs lautet: „Sucht euch beruflich etwas, was euch begeistert. Dann habt ihr ein schönes und erfülltes Leben. Und dann ist es auch egal, ob ihr eine Nobelpreis oder einen Oscar gewinnt.“ Ihn selbst habe Chemie schon als Kind begeistert, verrät List. „Damals habe ich geglaubt, dass Chemiker alles wissen, weil sie sich mit Molekülen und Atomen beschäftigen und deshalb wissen, was die Welt zusammenhält, woher wir kommen und wohin wir gehen.“

Diese Einstellung habe der Nobelpreisträger im Laufe seines Lebens zwar relativieren müssen, dennoch begeistere ihn die Chemie bis heute. „Aktuell arbeite ich an der Frage, wie man klimaschädliches Kohlendioxid in Kohle zurückverwandeln könnte.“ Mit Blick auf seine organische Katalysatorforschung, die etwa in der Herstellung von Kunststoffen und Medikamenten zum Einsatz kommt, und ihm 2021 den Chemie-Nobelpreis eingebracht hat, betont List: „Die Chemie kann das Leben der Menschen besser machen und das ist eine sehr erfüllende und glücklich machende Arbeit.“