Mülheim. Satte 16 Millionen Euro: Noch nie zuvor hat ein Projekt für bezahlbaren Wohnraum in Mülheim mehr Förderung erfahren. Welches Vorhaben profitiert.

Mit einer Rekordsumme fördert das Land NRW ein Projekt für bezahlbare Wohnungen in Mülheim. Knapp 16,3 Millionen Euro sind jetzt bewilligt – das hat es in Mülheim zuvor laut Baudezernent Felix Blasch noch nie gegeben.

Die Förderung geht an das städtische Wohnungsbauunternehmen SWB. Bekanntlich schon seit Längerem plant dieses die Sanierung und Modernisierung ihrer Wohntürme am Hans-Böckler-Platz und will diese auch mit einer Fassadenbegrünung versehen. 206 Wohnungen in dem Hochhaus-Ensemble sollen umfassend modernisiert werden, mit hoher Energieeffizienz, Barrierefreiheit und Einbruchsschutz. Lediglich 1,3 Millionen Euro aus Eigenmitteln muss die SWB noch selbst zusteuern, hatte es zuletzt geheißen.

Immense Inflation am Bau: 20 Prozent Mehrkosten bei Mülheims Hochhaus-Projekt

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Im Planungsausschuss jüngst verkündete Dezernent Blasch, dass die Förderung des Projektes nun endlich unter Dach und Fach ist. Die SWB hatte aufgrund der immensen Preissteigerungen am Bau ihre Kostenkalkulation überarbeiten und einen neuen Förderantrag stellen müssen. Rund 20 Prozent Mehrkosten galt es abzufedern.

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Das ist offenbar nun gelungen. Mit der Förderzusage für Mittel aus der „Modernisierungsoffensive Plus“ des NRW-Bauministeriums verpflichtet sich die SWB, die 206 modernisierten Wohnungen der Hochhäuser für 25 Jahre weiter unter der Zweckbindung des geförderten Wohnungsbaus zu belassen – also die Mieten bezahlbar zu halten. Die Wohnraumförderungsabteilung im Technischen Rathaus habe die Förderzusage „trotz der seit Langem extrem angespannten Personaldecke“ noch im Dezember 2022 erteilt, so Blasch vor Mülheims Planungspolitik. Die Verwaltung selbst habe für das Verfahren ebenso eine Rekordsumme als Gebühr festgesetzt: rund 130.000 Euro.

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Mülheims SWB will im April mit der Sanierung der 206 Wohnungen starten

Ursprünglich hatte die SWB Mitte 2022 anfangen wollen zu bauen. Nun sollen die Sanierungen der Wohnungen im April starten. Laut SWB-Sprecherin Christina Heine ist es der Plan, bis spätestens 2026 mit den Arbeiten durch zu sein. Grundsätzlich sei es während der Bauzeit möglich, dass Mieterinnen und Mieter in ihren Wohnungen bleiben. Allerdings müssten sie sich darauf einstellen, mal für zwei bis drei Tage nicht ihr Bad nutzen zu können. Um andere Bäder in naher häuslicher Umgebung anbieten zu können, vermiete die SWB während der Bauzeit entsprechend freiwerdende Wohnungen nicht neu – das sei gängige Praxis bei Sanierungsvorhaben.

Was die Fassadenbegrünung angeht, kündigt die SWB zeitnah einen Bauantrag bei der Stadtverwaltung an. Statische Aufgabenstellungen seien zuletzt noch zu bewältigen gewesen, so Heine, eine Lösung aber in Sicht. Wann es zu den Fassadenarbeiten kommen wird, stehe allerdings noch in den Sternen.

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