Mülheim. Rechnerisch hat Mülheim 2167 Plätze für Flüchtlinge zur Verfügung. Wie viele davon zum Jahreswechsel belegt waren und woher die Menschen kommen.

Über 100 Millionen Menschen sind weltweit auf Flucht. Ein kleiner Bruchteil davon kommt auch nach wie vor in Mülheim an. Das war der Stand zum 31. Dezember: 1596 Asylbewerber und Flüchtlinge lebten zum Jahreswechsel in der Stadt, davon 812 in dezentralen Wohnungen und 784 in städtischen Unterkünften. Bei einer rechnerischen Kapazität von 2167 Plätzen lag die Auslastung damit bei 74 Prozent.

Mülheim: Warum es noch über 100 „Fehlbeleger“ gibt

155 Personen gelten laut einer städtischen Vorlage aktuell als sogenannte „Fehlbeleger“, weil sie in städtischen Unterbringungen leben, aber eigentlich den Anspruch auf eine eigene Wohnung haben. Dieser Anspruch kann aber nach wie vor nicht umgehend geltend gemacht werden. Rund die Hälfte der positiven Entscheidungen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) billigt den Menschen lediglich einen gesicherten Aufenthaltsstatus von zunächst einem Jahr zu. Für Vermieter ist das generell zu kurz.

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Zudem sind die Flüchtlinge durch die Anerkennung ihres Status’ für drei Jahre an Mülheim gebunden und können sich nicht andernorts nach einer Wohnung umsehen.

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Über die Anmietung von jährlich 150 Wohnungen aus dem Bestand des Mülheimer Wohnungsbaus sollen in diesem und den kommenden Jahren dahingehend aber mehr Kapazitäten geschaffen werden.

Woher die Flüchtlinge aus Mülheim neben der Ukraine stammen

Durch den russischen Angriffskrieg bilden Menschen aus der Ukraine aktuell den größten Teil der in Mülheim lebenden Flüchtlinge. 706 Ukrainerinnen und Ukrainer waren es zum 31. Dezember. Außerdem kommen die Menschen aus Syrien (151), Nigeria (104), dem Irak (89), Afghanistan (65), dem Libanon (50), der Türkei (43), dem Iran (42), Guinea und Gambia (41) sowie aus Ghana (33).

272 Personen verteilen sich zudem auf 35 weitere Staaten, haben eine ungeklärte Herkunft oder gelten als staatenlos.