Mülheim. Die AOK listet wichtige Aspekte für die Suche nach dem richtigen Krankenhaus auf, auch für Mülheim. Doch diese Daten sind wenig aussagekräftig.
Wer sich auf der Suche nach der richtigen Klinik für eine wichtige Untersuchung oder gar eine bevorstehende Operation befindet, kann mit Hilfe des Gesundheitsnavigators der Krankenkasse AOK fündig werden. Dort sind nicht nur die wichtigsten Rahmendaten der deutschen Kliniken aufgelistet, sondern auch Qualitätsmerkmale der ambulanten und stationären Versorgung. Die beiden Mülheimer Krankenhäuser schneiden dabei unspektakulär ab.
In den Navigator fließen auch die Daten des Instituts für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTiG) mit ein. Krankenhäuser sind verpflichtet, qualitätsrelevante Daten zu dokumentieren. Diese werden anschließend vom IGTiG vergleichend ausgewertet.
Mülheimer Krankenhäuser in den meisten Bereichen „einwandfrei"
Beide Mülheimer Krankenhäuser bekommen in den meisten Bereichen das Qualitätsmerkmal „einwandfrei“. Das Ergebnis sei unauffällig, und es lägen keine Qualitätsmängel vor. „Das Ergebnis liegt entweder im Referenzbereich oder wurde von Experten als unproblematisch bewertet“, lautet der Standardtext. Genauere Informationen bekommen Krankenhaussuchende nicht. So lassen sich auch keine speziellen Stärken der Häuser herausfinden.
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Nur einmal rutscht das St. Marien Hospital in den roten Bereich: Bei der Dauer von Operationen, bei denen erstmals ein Herzschrittmacher eingesetzt oder das Gehäuse des Herzschrittmachers ausgetauscht wurde, hätten sich im Zuge der Untersuchung durch neutrale Fachexperten qualitative Mängel gezeigt. Worin diese bestanden und wie schwerwiegend sie unter Umständen sind, erfahren Leserinnen und Leser nicht.
Beim Evangelischen Krankenhaus wurden nach dieser Methode fast doppelt so viele Aspekte bewertet. In fünf Punkten fiel das EKM durch – zwei Mal beim erstmaligen Einsetzen oder Austausch eines künstlichen Hüftgelenks, bei der Behandlung von Lungenentzündungen mit Antibiotika innerhalb von acht Stunden nach Aufnahme ins Krankenhaus, bei Kriterien, die über eine Entlassung bestimmen, sowie der Messung von Atemzügen pro Minute bei der Aufnahme in die Klinik.
Standardisiertes Verfahren ohne zusätzlichen Aufwand für die Kliniken
Noch standardisierter ist das QSR-Verfahren (Qualitätssicherung mit Routinedaten), das den zweiten Teil der Resultate bildet. Es macht die Versorgungsqualität von Krankenhäusern mess- und vergleichbar. Für die Kliniken entsteht aber kein zusätzlicher Dokumentationsaufwand, da auf Abrechnungs- und Stammdaten zurückgegriffen wird.
Im Schnitt kommen die beiden Mülheimer Krankenhäuser auf zwei von drei Punkten und gehören damit zu den 60 Prozent mit einer „mittleren Wahrscheinlichkeit für unerwünschte Ereignisse“. Nur beim Thema „therapeutischer Herzkatheter bei Patienten ohne Herzinfarkt“ erreicht das St. Marien Hospital die Bestwertung. Das EKM liegt in dieser Kategorie das einzige Mal bei einem von drei Punkten. Das „SMH“ bekommt seine schlechteste Bewertung für die Blinddarmentfernung.