Der Tod durch Herzinfarkt steht auf Platz vier der häufigsten Todesursachen in Deutschland.

„Wenn alle richtig handeln, können wir das ändern“, erklärt Dr. Iskandar Djajadisastra, der die Kardiologische Klinik im Evangelischen Krankenhaus Mülheim (EKM) gemeinsam mit seinem Kollegen Hamza Ademi leitet. Wichtig dabei – neben der optimalen medizinischen Versorgung: Die Risikofaktoren Bluthochdruck, Rauchen, Überernährung und Bewegungsmangel müssen weiterhin und verstärkt bekämpft werden. Und die Betroffenen oder ihre Angehörigen müssen schnell handeln.

Wie äußert sich der Verdacht und was ist zu tun?
– Sofort den Notarzt anrufen

Wenn das Herz betroffen ist, entsteht ein flächiger, drückender, gelegentlich auch brennender Brustschmerz, der in andere Körperregionen wie Arme, Unterkiefer, Rücken oder den Bauchraum ausstrahlen kann. Dieser Schmerz ist immer belastungsabhängig, das heißt, er nimmt zu, wenn man sich anstrengt. Häufig wird der Brustschmerz von Atemknappheit und vegetativen Symptomen wie Schwitzen und/oder Übelkeit begleitet.

Grundsätzlich gilt: Zögern Sie nicht, sondern rufen Sie bei einem Verdacht auf Herzinfarkt so schnell wie möglich den Notruf – lieber einmal mehr als einmal zu wenig. Fragen Sie nicht erst einen Nachbarn um Rat. Warten Sie in der Nacht nicht bis zum nächsten Morgen und am Wochenende nicht auf den Montag. Wichtig ist dabei auch: Fahren Sie nicht selbst. Die Notärztin oder der Notarzt bringt Sie möglichst schnell in die nächstgelegene geeignete Klinik. Schnelligkeit zählt, denn: Beim Herzinfarkt sterben jede Minute hunderttausende Zellen unwiederbringlich ab. Nach etwa sechs Stunden gibt es kaum noch überlebende Herzmuskelzellen im betroffenen Areal, die man retten kann. Außerdem droht beim Herzinfarkt der plötzliche Herztod durch eine schwere Herzrhythmusstörung.

Was macht eine geeignete Klinik aus?

Um das beim Herzinfarkt verschlossene Herzkranzgefäß wieder zu eröffnen, muss die Klinik über ein Herzkatheterlabor sowie eine 24-stündige Herzkatheterbereitschaft verfügen. In Mülheim macht das seit 1979 die Kardiologische Klinik im EKM mit ihrer Chest Pain Unit, einer speziellen Überwachungseinheit in der Notaufnahme, dem Herzkatheterlabor und einer auf Wiederbelebungsfälle spezialisierten Intensivstation. Modernste Geräte reichen dabei alleine nicht aus. „Es kommt auf die Expertise und die Erfahrung sowie das perfekte Zusammenspiel der Teams an", sagt Chefarzt Hamza Ademi. Seit weit über 30 Jahren werden am Evangelischen Krankenhaus so jedes Jahr hunderte Herzinfarktpatientinnen und -patienten umgehend versorgt. Ein Team aus erfahrenen interventionellen Kardiologinnen und Kardiologen sowie spezialisierten Pflegekräften steht dafür an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr zur Verfügung.

Kontakt:

Evangelisches Krankenhaus Mülheim

Kardiologische Klinik

Wertgasse 30, 45468 Mülheim a.d. Ruhr

Telefon: 0208 309-2674

Mail: bedicha.moustafa@evkmh.de

Web: www.evkmh.de