Mülheim. Wo früher das Manducare war, eröffnen zwei Mülheimer Gastronomen das Plati[num]. Ihr Konzept: „Etwas, was es so in Deutschland noch nicht gibt.“
Das Manducare am Mülheimer Stadthafen ist Geschichte. Als es 2018 hier an den Start ging, hat es das Oxburg (Eröffnung 2015) beerbt, beides Burgerrestaurants. Jetzt ist in die frei gewordenen Räumlichkeiten in Toplage wieder ein Restaurant mit Burgern auf der Karte eingezogen. Was die neuen Inhaber – alte Bekannte der Mülheimer Gastronomieszene – anders machen wollen, erzählen sie hier.
„Wir sind kein Burgerladen“, stellen die beiden Eigentümer Antonio Senatore (44) und Christian Trübcher (41) gleich zu Beginn des Gesprächs richtig. „Plati[num] – Barbecue & Seafood“ haben sie ihr neues Restaurant genannt, das seit dem 8. Dezember geöffnet hat. Dass viele Mülheimerinnen und Mülheimer bei dem Namen an das nicht weit entfernte Café Plati denken werden, ist gewollt. Das beliebte Eiscafé betreiben die beiden langjährigen Freunde und Geschäftspartner bereits seit einigen Jahren gemeinsam. Mit dem Plati[num] wagen sie sich jetzt auch an die warme Küche.
Mülheimer setzen auf kulinarische Vielseitigkeit: Neapolitanische Lasagne, Krebssuppe, Burger vom Lavasteingrill
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Der Fokus soll auf Meeresfrüchten liegen, Burger stehen aber auch weiterhin auf der Speisekarte. „80 Prozent sind alte Gerichte, 20 Prozent haben wird neu gemacht“, erklärt Trübcher, der im Restaurant für das Geschäftliche zuständig ist. Senatore, der zuvor Betriebsleiter im Café Plati war, hat im Vorhinein viel in der Küche experimentiert und ist stolz darauf, dass es gleich mehrere alte italienische Familienrezepte auf die Karte geschafft haben: Zum Beispiel echte neapolitanische Lasagne – wie bei den Senatores zuhause sozusagen. Es sei für alle etwas dabei: Fleischliebhaber, Meeresfrüchtefans, Freunde der italienischen Küche. „Eine schöne Vielfalt und alles mit einem italienischen Touch“, sagt Senatore.
Die Fans des alten Manducare werde also auch weiterhin Burger vom Lavasteingrill serviert bekommen. Auch der Küchenchef ist der gleiche geblieben. Bei den Burgern lege man großes Augenmerk auf die Zutaten. „Wir backen die Brötchen, drehen das Fleisch selber durch den Wolf und rühren die Soßen selbst an“, erklärt Trübcher. Im Gespräch wird deutlich: Die neuen Inhaber wollen die alten Kunden nicht verprellen – und zugleicht ein völlig neuartiges Konzept an den Start bringen.
Inhaber wollen Deutschlandneuheit nach Mülheim bringen
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Hier geben sich die beiden Freunde aber noch geheimnisvoll. Nur so viel wollen sie verraten: Es gehe in Richtung Erlebnisgastronomie, Meeresfrüchte spielten eine Rolle – und ein Hammer. „Es ist etwas, was es so in Deutschland noch nicht gibt“, behauptet Trübcher. In ungefähr zwei Wochen könnten sich die Gäste selbst überzeugen, worum es sich handelt.
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Bis dahin soll auch die Fischtheke angeliefert sein. Hier sollen sich die Gäste dann aus 15 Meeresfrüchten ihr Menü selbst zusammenstellen können. „Es wird sich noch einiges verändern hier“, sagt Trübcher mit Blick auf das weitläufige Ladenlokal. Bisher hat man nur neu gestrichen und etwas umdekoriert. Für die Sommersaison plant man zudem größere Umbauarbeiten auf der Terrasse.
Stadthafen sei schlecht geplant worden, habe aber ein „Riesenpotenzial“
Der ganze Platz habe schließlich ein „Riesenpotenzial“ und „könnte noch viel besser genutzt werden“, sagt Senatore, der an der Ruhrpromenade gern Palmen sehen würde und ein durchdachtes städtebauliches Konzept vermisst: „Die haben hier einen Hafen hingebaut, ohne vorher darüber nachzudenken.“ Gastronomisch sei der Ort ausbaufähig, die Basis aber da: „An sich ist das jetzt schon eine fantastische Fressmeile“, so Senatore weiter.
Damit sich das auch bei den Mülheimern rumspricht, setzten die beiden Inhaber auch auf soziale Medien. Bei Facebook und Instagram sind die beiden schon präsent, ein Tiktok-Account soll folgen. Die Inhaber hoffen, dass sich Fans von Meeresfrüchten längerfristig auch von außerhalb auf den Weg nach Mülheim machen.
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Das Mülheimer Restaurant hat an beiden Weihnachtsfeiertagen und Silvester geöffnet
Wer jetzt neugierig geworden ist, kann sich montags bis samstags ab 16 Uhr und Sonntags ab 14 Uhr selbst ein Bild machen. Neuer Ruhetag ist der Mittwoch. Ein Abholservice werde zusätzlich angeboten, allerdings kein Lieferdienst, erklärt Trübcher, der zum Schluss noch einen Tipp für Kurzentschlossene bereithält: „Weil wir mit der Eröffnung etwas spät dran waren, bieten wir das Silvesterbüffet zum echten Schnäppchenpreis an.“