Mülheim. Seit Jahren ringt Mülheim mit einer Strategie, um dem Müll am Wochenende an Ruhrpromenade und -anlagen beizukommen. 1500 Liter nur in einer Tour.

Das fabelhafte Wetter hatte am Wochenende viele Mülheimer an die Ruhr gezogen. Nachdem die Stadt das Verweilverbot an der Ruhrpromenade aufgehoben hatte, gab es dort kein Halten mehr. Leider aber auch, was den Müll anbelangt: Allzu schnell liefen offenbar die Abfalleimer über, wie Fotos von Lesern zeigen – und rasch flatterten Eisbecher und Plastiktüten über die Treppen am Hafenbecken. Wo blieb da der Entsorgungsdienst?, fragte sich mancher Beobachter.

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Vermüllung an der Mülheimer Promenade ist schon 2019 und 2020 ein Ärgernis gewesen

Es ist ein irgendwie bekanntes Bild: Denn einen „deutlichen Anstieg der Abfälle“ verspürte die dafür zuständige MEG bereits 2019 und auch im vergangenen Jahr, als die Promenade zu Pfingsten sich in einem ähnlich desolaten Zustand befand. Damals führte Dirk Eurskens, Abteilungsleiter der Logistik bei der Mülheimer Entsorgungsgesellschaft (MEG), dies auf den angestiegenen To-Go-Verzehr zurück.

Zudem leerte das Entsorgungsunternehmen gerade nicht an Sonn- und Feiertagen – denn dafür hatte es zumindest damals keinen Auftrag. Stattdessen hatte die MEG in Aussicht gestellt, die Leerungsrhythmen für die selbstpressenden Mülheimer auf einen wöchentlichen Rhythmus zu erhöhen, normale Mülleimer würden zumindest werktags täglich drei Mal geleert.

Verwaltung sicherte im Umweltausschuss eine Anpassung der Reinigungsintervalle zu

Nur eben nicht am Wochenende. Die SPD forderte im Umweltausschuss im Juni 2020, die Promenade und die Ostruhranlagen „angemessen“ zu bedienen. In einer Stellungnahme sicherte Dezernent Peter Vermeulen damals eine „weitere Anpassung der Reinigungsintervalle“ zu, bei der von April bis Oktober jeweils samstags und sonntags die Abfallkörbe entleert würden. Die voraussichtlichen Mehrkosten von rund 10.000 Euro sollten über die Abfallgebühren finanziert werden.

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Das sei auch am vergangenen Wochenende geschehen, heißt es aus der Verwaltung. Seit 14 Tagen schon werde von der MEG sowohl samstags als auch sonntags am Morgen eine Runde gefahren zwischen dem Aufzug am RS 1, der Ruhrpromenade, Ruhranlage bis zur Tomate. Danach gehe es über die Florabrücke zum Wasserbahnhof, Ruhrkristall zur Müga und wieder über die Rampe auf den RS 1.

Am Wochenende kamen allein an einem Tag sechs Säcke zu 240 Litern zusammen, rund 1500 Liter. Doch dies scheint an solchen Sonnentagen noch immer nicht auszureichen. „Natürlich können bei sehr großer Frequenz am selben Tag später die Behälter unter Umständen schon wieder voll sein“, räumt ein Sprecher der Stadt ein. Eine schnelle Abhilfe ist offenbar nicht so bald zu erwarten: „Wir wollen mit dieser Lösung nun erst mal Erfahrung sammeln“, heißt es aus der Verwaltung.