Mülheim. Diamantene Hochzeit feiern Anneliese und Helmut Feldmann aus Mülheim-Saarn. Die Eheleute verraten ihr Rezept für eine lange, glückliche Beziehung.

Anfang der sechziger Jahre war es, als sie sich in Saarn kennen und lieben lernten. Bis heute leben Anneliese (87) und Helmut (85) Feldmann im Dorf, einen Steinwurf vom Pastor-Luhr-Platz entfernt. Wie sie die sechs gemeinsamen Jahrzehnte erlebt haben, erzählen die Eheleute im Gespräch mit dieser Redaktion.

1960 war es, da haben sich Anneliese und Helmut verlobt, Anfang 20 waren die beiden Mülheimer damals. Als sie im Juli 1962 heirateten, „da war es so heiß, dass der Kuchen geschmolzen ist“, erinnert sich die 87-Jährige. Kennengelernt hatte sich das Paar zuvor auf dem Gelände des TuSpo Saarn, wo Helmut Fußball spielte. Anneliese war oft dort, weil ihre Eltern am Vereinsgelände einen Kiosk mit Ausschank betrieben – und so kam eines zum andern. Nun, am 25. Juli, feiert das Paar Diamantene Hochzeit.

Sie stammt aus einer Gastronomenfamilie, er wuchs gegenüber der Ibing-Brauerei auf

Annelieses Eltern gehörte auch der „Ruhrblick“, eine Kneipe mit Tanzlokal im Dorf Saarn. In diesem Haus, in direkter Nähe zum Pastor-Luhr-Platz, leben die Feldmanns bis heute. Und sie machen noch das Allermeiste in Haus und Hof selbst. „Ich hab wohl eine Putzhilfe“, sagt Anneliese Feldmann, ums Kochen aber und um die Blumenbeete kümmert sich die 87-Jährige noch selbst. „Und ich mache jeden Morgen das Frühstück“, wirft Helmut Feldmann ein. Er sei ohnehin Frühaufsteher und bereite täglich aufs Neue das Frühstück mit Liebe für seine Frau vor. Gegenüber der Brauerei Ibing war Helmut Feldmann Ende 1936 geboren worden, sein Großvater war Pferdekutscher bei der Brauerei.

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Glücklich sind sie, erzählen die Feldmanns, dass ihre beiden Kinder und die vier Enkel in der Nähe sind, alle leben in Mülheim, teils auch in Saarn. Das Dorf ist ihre Heimat – „hier kennt man sich und man wird noch gegrüßt, wenn man über die Straße geht“, genießt Anneliese Feldmann den dörflichen Zusammenhalt.

Seit 76 Jahren gehört der Mülheimer Helmut Feldmann dem Tuspo Saarn an

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Für Helmut Feldmann spielt der TuSpo Saarn bis heute eine wichtige Rolle. „Seit 76 Jahren bin ich mittlerweile in dem Verein und inzwischen Ehrenmitglied“, erzählt der 85-Jährige, der zudem weiteren Saarner Vereinen angehört und aktiv im Bergsteigerchor ist. Gelernt hat er einst das Sanitär- und Heizungsfach, wartete lange die Anlagen im Mülheimer Stadtbad und arbeitete nach einem Unfall beim Amt für Statistik und Wahlen. Seine Frau ließ sich zur kaufmännischen Angestellten ausbilden im elterlichen Betrieb, der zunächst ein Tabakwaren-Großhandel und auch bereits in Saarn ansässig war.

Dort, in Saarn, in ihrem Zuhause, wird nun auch die Diamantene Hochzeit gefeiert – in mehreren Etappen über die nächsten Wochen: mit der Familie, mit Nachbarn und Freunden, mit den Chor-Kameraden. Ein gutes Miteinander ist den Feldmanns wichtig. Ihr Rezept für eine lange Beziehung, sagt die 87-Jährige, sei es „einfach normal zu leben und dem anderen seine Freiheit zu lassen“. Dann werde die Ehe wertvoll und robust – wie ein Diamant.