Mülheim. Hochwasser, ein schlechter Sommer und Raumnot machten Antje Klautmann und ihrem Geschäft Probleme. Jetzt geht es an neuer Stelle wieder los.

Über das Wasser zu laufen, war schon immer nur sehr wenigen vergönnt. Auf dem Wasser zu stehen, ist da schon deutlich einfacher – und ab Samstag gibt es für Mülheimerinnen und Mülheimer wieder einen diesbezüglichen Anlaufpunkt inmitten der Stadt und direkt am Fluss. Dann eröffnet Antje Klautmann ihr Stand Up Paddling-Geschäft „Glück auf SUP“ neu – in unmittelbarer Nachbarschaft der Musikschule und in Sichtweite der Ruhr.

Die gelernte Fachwirtin für Prävention und Gesundheitsförderung hat 15 Jahre lang bei Kieser als Betriebsleiterin, Trainerin und medizinische Kräftigungstherapeutin gearbeitet. „Hochwasser und der schlechte letzte Sommer haben die Wiedereröffnung einige Zeit lang verhindert“ erläutert Klautmann.

SUP-Laden war in Mülheim schwer zu finden

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Als es dann wieder mit ihrem eigenen Geschäft losgehen sollte, mangelte es an geeigneten Räumlichkeiten, denn die Minimal-Voraussetzung für einen Standort sind ein Lagerraum für die Boards und das sonstige Zubehör sowie eine Toilette - und auch Umkleide-Möglichkeiten sollten gegeben sein.

All dies fand Antje Klautmann nun im ehemaligen Sitz der Gesellschaft für Stromwirtschaft im Haus Delle – und zwar in der Hausmeister-Wohnung auf der Ruhr-Seite des Gebäudes. „Ich habe alles abgeklappert“, schildert sie ihre Suche nach einem Ort für ihr neues Geschäft. Ruder-Vereine, DLRG, Hahnenfähre – überall versuchte Klautmann ihr Glück und erwog auch eine Lösung mit einem großen Container als Standort.

Mülheimer Behörden halfen mit

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„Ich möchte der MSS, der MST, der MEG und auch dem Tiefbauamt ein großes Lob aussprechen“, sagt sie. Alle hätten sie bei ihrem Anliegen nach Kräften unterstützt und versucht, eine Lösung für ihr Problem zu finden. „Alle waren ausnahmslos sehr nett und ich habe von allen viel Zuspruch bekommen.“ So hätten sie auch Alfa Kay Preker Frank und Tom Träger von der nun gegenüberliegenden Musikschule bei der Raumsuche geholfen.

"Ich mach mein Ding" - schon vor zwei Jahren hatte sich Antje Klautmann (46) mit einer Stand-Up-Schule selbstständig gemacht. © FUNKE Foto Services | Lars Heidrich

Die Resonanz auf ihre Bemühungen rund um die Wiedereröffnung sei durchweg positiv gewesen. Der entscheidende Hinweis auf die seit einigen Jahren frei stehende ehemalige Hausmeister-Wohnung kam dann von Alexander Ivo Franz von der unmittelbar an das Gebäude grenzenden Ruhr Gallery. So endete eine viermonatige Suche und Antje Klautmann hat nun ausreichend Platz für ihre Boards, das sonstige Zubehör und selbstverständlich gibt es in der ehemaligen Wohnung auch eine Toilette. „In Ergänzung dazu haben wir auch noch eine Umkleide und eine Möglichkeit, Wertsachen sicher aufzubewahren, während man auf dem Fluss unterwegs ist.“

Abend-SUPen in den Mülheimer Sonnenuntergang

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Interessierte können sich die Stand Up Paddling Boards für zwei bis zu acht Stunden ausleihen, es gibt Schnupperkurse und auch ein „Abend-SUPen in den Sonnenuntergang“, wie Antje Klautmann es nennt. In Ergänzung dazu können Kinder ihren Geburtstag im Rahmen eines SUP-Kurses feiern, Firmen ihre Mitarbeitenden in diesem Rahmen zu einem besseren Team formen, Eltern mit ihren Kindern fahren oder Acht-bis Elfjährige einen Kurs speziell für ihre Altersgruppe besuchen.

Dabei sei niemand gezwungen, die ganze Zeit auf dem Board stehend zu verbringen, erklärt die Fachfrau. „Das geht genau so gut im Sitzen, im Schneidersitz oder im Knien.“ Am jetzigen Samstag geht es mit einer Wiedereröffnungsfeier mit Kuchen und Getränken von elf bis 16 Uhr offiziell in die neue Saison.

Es gibt in Mülheim übrigens noch einen weiteren Anbieter für Stand Up Paddling. Die Pott Paddler am Mintarder Wasserbahnhof.